EU will Flüssigkeitsverbot im Handgepäck wieder abschaffen
Ermüdendes Einpacken einzelner Deoroller und Zahnpastatuben könnte bald vorbei sein: die EU-Kommission plant, die seit 2006 geltenden, strikten Sicherheitsrichtlinien für Flüssigkeiten im Handgepäck wieder zu kippen. Ab April 2010 dürfen Fluggäste voraussichtlich wieder unbegrenzt Drinks und Cremes mit an Bord nehmen.
Voraussetzung ist, dass bis dahin eingeführte Kontrollgeräte zuverlässig zwischen Flüssigsprengstoff und harmlosen Stoffen differenzieren können. Die hierfür erforderliche Technik wird bereits in Frankreich, Großbritannien und den USA unter Laborbedingungen, jedoch noch nicht an Flughäfen, geprüft.
Die Handgepäck-Vorschrift wurde eingeführt, als mutmaßliche Terrorristen vor zwei Jahren versuchten, Anschläge mit Flüssigsprengstoff auf Transatlantikflüge zu verüben. Jedoch wurde immer wieder bezweifelt, ob die strengen Flüssigkeitsbeschränkungen auch tatsächlich einen Sicherheitsgewinn darstellten. Außerdem fühlten unzählige Passagiere sich durch die Bestimmungen belästigt.
In einem Sicherheitsausschuss haben bis auf die Bundesregierung alle EU-Mitgliedstaaten für die Abschaffung der derzeit geltenden Mengenbegrenzungen von 100 Millilitern pro Flüssigkeitsbehälter, der wiederum in einen wieder verschließbaren, transparenten Plastikbeutel passen muss, gestimmt.