Die schönsten historischen Orte wählte kürzlich eine Fachjury des amerikanischen „National Geographic Traveler“ und veröffentlichte sie in der aktuellen Ausgabe des Reisenmagazins. Von den deutschen Destinationen schaffte es Potsdam mit einem hervorragenden achten Platz unter die Top-Ten. Insgesamt wurden überwiegend europäische Reiseziele ausgewählt, allein sieben von ihnen vollzogen den Sprung in die Liste der besten Zehn. Den Siegestitel trug die Wachau, ein niederösterreichischer Landstrich an der Donau, zwischen den Städten Krems und Melk, davon.
Ein Sprecher der 280-köpfigen Jury betonte, dass es bei der Auswahl der Stätten keineswegs um einen touristischen Beliebtheitswettbewerb gegangen wäre und so schafften es auch viele unbekannte Destinationen, in die Liste aufgenommen zu werden. Kriterien für die Bewertung waren unter anderem die soziale und kulturelle Integrität, der Zustand der Gebäude sowie die ökologische und touristische Managementqualität.
An Potsdam lobte das Gremium vor allen Dingen den guten Zustand der Schlösser sowie, dass es der brandenburgischen Hauptstadt gelungen sei, an den Glanz der Vorkriegszeit anzuknüpfen. Beim Sieger Wachau überzeugte die Fachleute das starke Engagement um das historische Erbe. Obwohl die Donauregion jährlich bis zu 680.000 Besucher anzieht, seien die touristischen Zonen unauffällig in die Naturlandschaft eingebettet worden. Auch der Rideau-Kanal (Platz zwei) im amerikanischen Ontario, die älteste künstliche Wasserstraße Amerikas, sowie die ostflandrische Hauptstadt Gent (Platz drei) konnten überzeugen. In Deutschland schafften es neben Potsdam auch München (Platz 30), Dresden (Platz 38) und Aachen (Platz 44) im Ranking aufgenommen zu werden.
Tadel gab es hingegen für die amerikanische Stadt Central City in Colorado. Sie „gewann“ den parallel laufenden Wettbewerb der fünf „schlechtesten historischen Orte“. Laut Angaben des „National Geographic Travelers“ habe die Stadt hinter ihrer historischen Fassade ihre Seele verloren.