Vor 19 Jahren postierten sich 118 Künstler aus aller Welt an ein tristes Mauerstück in Ostberlin und begannen spontan zu pinseln – um in nur vier Monaten eine neue Touristenattraktion zu schaffen. Die East Side Gallery wurde in der wiedervereinten Hauptstadt zu einem Symbol für die lange Teilung und den euphorisch gefeierten Mauerfall.
Jahr für Jahr pilgern hunderttausende Besucher zu dem wohl bekanntesten Betonabschnitt Deutschlands, einem der wenigen überhaupt noch übrig gebliebenen Teile des geschichtsträchtigen Berliner Mauerstreifens. Jedoch sind die einstmals so bunten Bilder der 1,3 Kilometer langen Open Air-Galerie zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke an vielen Stellen inzwischen verblasst, ausgewaschen oder abgeblättert.
Daher wird die East Side Gallery nun saniert, damit sie rechtzeitig zum 20. Jahrestag des Mauerfalls im Herbst 2009 in neuem Glanz erstrahlen kann. Für rund 2,2 Millionen Euro sollen alle 821 Wallsegmente ausgebessert und danach von den Künstlern selbst wieder übermalt werden.