Trotz ihres ansehnlichen Alters von beinahe 500 Jahren strotzt La Habana, wie die Kubaner ihre Kapitale am Río Almendares nennen, noch immer vor Charme und Romantik. Zwar ist die Vergangenheit mit ihren brandschatzenden Seeräubern, spanischen Eroberern und sozialistischen Rebellen nicht spurlos an der größten Stadt der Antillen vorübergegangen, jedoch betört Havanna als kulturelles Zentrum der Zuckerinsel noch immer Besucher aus aller Welt.
Wie bereits zahlreiche Dichter und Schriftsteller in früheren Tagen – so ließ beispielsweise Ernest Hemingway sich hier gleich zwei Jahrzehnte lang inspirieren, während Graham Greene der Stadt den Spionagethriller „Unser Mann in Havanna“ bescherte.
Nach Mafiabossen kamen in vergangenen Zeiten Hollywoodstars, Guerilleros und westliche Möchtegern-Revoluzzer nach Havanna, die einstige karibische Lasterhöhle, bevor Fidel Castro den Kubanern ihre Metropole wiedergab: in eindrucksvollen Herrschaftshäusern entstanden Klubs und Treffpunkte für alte Leute, Slums wurden abgerissen und Jugendstilvillen in Kindergärten umfunktioniert. Noch heute gibt es viele heruntergekommene, morbide und verwitterte Ecken, aber die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die überall verlautenden Salsa-Rhythmen, die frische Brise vom Atlantik, die stets über die berühmte Uferstraße Malecón weht, und die einzigartige Atmosphäre machen die Stadt zu einem der sehenswertesten Orte der ganzen Karibik.
Die pulsierende Metropole bietet einen Kontrast aus kolonialer Architektur und Tropen-Sozialismus mit prachtvollen Monumenten. Seit 1982 zählt die pittoreske, verwinkelte Altstadt, das „Habana Vieja“, zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zu Recht: eine Vielzahl imposanter und z. T. sehr gut erhaltener Bauwerke, wie z. B. der buchtnahe Plaza de Armas, der älteste Stadtplatz, oder prächtig verzierte Fassaden, versetzen die Besucher in die Kolonialzeit zurück.