Nicht nur am Steuer, sondern auch am Zügel ist Alkohol nicht besonders ratsam. Nach verschiedenen Vorfällen mit beschwipsten Fiakern, deren Pferde außer Kontrolle geraten waren und konsternierte Touristen ohne Fahrer durch die halbe Stadt befördert hatten, finden das nun auch die Wiener Behörden und organisierten eine Großaktion gegen die Kutscher.
Dazu überrumpelten dieser Tage zahlreiche Polizisten und Beamte der Verkehrsbehörde die Fiaker mit unangemeldeten Alkoholkontrollen. Obwohl kein einziger Test positiv war, empörten sich die Fahrer darüber, dass sie unmittelbar vor den Augen ihrer Passagiere ins Röhrchen pusten mussten.
Die Fiaker, wie sowohl die Fahrer als auch ihre zweispännigen Lohnkutschen bezeichnet werden, sind eine der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten der österreichischen Hauptstadt. Jedoch sorgten sie bereits in der Vergangenheit mehrfach für Unmut und Schlagzeilen: nachdem die Pferdeäpfel die Wiener Innenstadt zunehmend verschmutzten, müssen die Rösser seit Juli 2004 umstrittene Pferdewindeln, so genannte Pooh-Bags, tragen. Außerdem wurden den Tieren 2007 vorübergehend aus Kunststoff gefertigte Hufeisen verordnet, da ihre Hufen angeblich den Straßenbelag stärker schädigen als LKWs und Autos.