Heftige Schneefälle am Wochenende und die Erwartung 20 bis 30 Zentimeter weiteren Neuschnees haben die Lawinengefahr in den Alpen erneut ansteigen lassen. Erst am vergangenen Montag waren bei einem Lawinenabgang in der Obersteiermark zwei Tourengänger getötet worden, auf dem Wallberg am Tegernsee kam ein 27-jähriger Snowboardfahrer ums Leben. Vielerorts wurde die Warnstufe auf den zweithöchsten Wert vier heraufgesetzt, d.h. bereits ein einziger unvernünftiger Wintersportler genügt, um ein Schneebrett loszutreten. Zudem wurden in Österreich und der Schweiz zahlreiche Straßen, vor allen Dingen nördlich des Alpenhauptkamms, gesperrt.
Die Wetterlage zeigt sich derzeit in den Alpen recht stabil, gerade das sorgt jedoch dafür, dass die Gefährlichkeit der Lage von vielen Menschen unterschätzt wird. Der Lawinendienst Bayern rät allen Winterwanderern abseits der Pisten nur ausgewählte, besonders sichere Touren zu gehen. Unbedingt sollte vorher der aktuelle Lawinenbericht gelesen werden, da sich die Lage von Tag zu Tag ändern könne. Generell gelten steile Hänge mit Tiefschnee als besonders gefährdet. Bei großer Lawinengefahr der Stufe vier sollten alle Hänge mit über 30 Grad Gefälle generell gemieden werden.
Der ADAC weißt zudem alle Autofahrer darauf hin, dass, wer Lawinensperren auf den Straßen ignoriert, nicht nur sein und das Leben seiner Mitfahrer riskiere, sondern auch mit empfindlichen Geldbußen zu rechnen habe. Für die stark betroffenen Gebiete in Österreich und der Schweiz sei zudem mit Störungen im Bahnverkehr zu rechnen.