Cézanne diente es als Motiv für seine Gemälde, Picasso hat darin gelebt – und nun können erstmals auch Touristen das imposante Schloss in Vauvenargues bei Aix-en-Provence betreten. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war das Picasso-Chateau in Vergessenheit geraten, jedoch ab Juni erhalten Kunstfreunde die Gelegenheit, das herrschaftliche Gebäude zu erkunden – wenn auch nur für drei Monate.
Picasso hatte das mittelalterliche Anwesen zusammen mit über 1.000 Hektar Grundfläche im September 1958 erworben, da es am Bergmassiv Mont Sainte-Victoire, einem der Hauptmotive Paul Cézannes, lag. Bereits sein ganzes Leben hegte Picasso eine offene Bewunderung für den französischen Maler – was auch in der Ausstellung“Picasso-Cézanne“ im Museum Granet im südfranzösischen Aix-en-Provence deutlich wird. Anlässlich dieser Exposition wird auch das Schloss für Besucher geöffnet.
Picasso hatte die schlicht und spartanisch ausgestattete Immobilie mit ihren beiden Rundtürmen der Tochter seiner letzten Ehefrau Jacqueline, Catherine Hutin, hinterlassen, die das Schloss für rund fünf Millionen Euro grundlegend restauriert hatte. Ursprünglich plante die Erbin, das Haus ihres Stiefvaters über die Zeit der Ausstellung hinaus für Urlauber zugänglich zu machen, aber die Einwohner der kleinen Ortschaft setzten sich zur Wehr: Sie wollten Touristenmassen in ihrem Dorf vermeiden.
Daher sind die wichtigsten Räumlichkeiten, in denen Picasso zwischen 1959 und 1961 lebte und arbeitete – das Atelier, nüchtern möblierte Schlaf- und Esszimmer, das mit einem fantasievollen Wandgemälde verzierte Bad – nur bis zum 27. September geöffnet. Auch die Grabstätte des spanischen Künstlers, der hier an der Seite seiner Frau Jacqueline seine letzte Ruhe fand, kann besucht werden.