Wie das WWF nun bekannt gab, sind zwei Wochen Urlaub auf Mallorca genauso umweltschädlich wie ein ganzes Jahr Autofahren. Erschreckende Erkenntnisse, wenn man sich bewusst macht, dass die Balearen-Insel der Deutschen liebstes Reiseziel im Ausland ist und jährlich rund 3, 5 Millionen Bundesbürger ihre Urlaubszeit auf Mallorca verbringen. Das die Touristen des Eilands, insbesondere am Ballermann, nicht unbedingt für umweltfreundliches Verhalten stehen, war ja schon vorher hinlänglich bekannt, aber das alleine die An- und Abreise einen solchen Schaden verursacht dürfte den Großteil der Reisenden wohl doch überraschen. Die WWF-Studie „Der touristische Klima- Fußabdruck 2009“ berechnete sieben, typisch deutsche, Reisegewohnheiten und kam zu dem Ergebnis, dass bei einem Hin- und Rückflug nach Mallorca, jeder Reisende 925 Kilogramm klimaschädliches CO2 „verursacht“. Die Emissionen vor Ort kommen noch hinzu und werden mit 148 kg für die Unterkunft; 91 kg für die Verpflegung und 58 kg CO2 für die örtlichen Aktivitäten angegeben.
Nicht nur Autofahrer produzieren somit weniger Kohlenstoffdioxid, auch eine Reise zur Ostsee würde, mit 258 Kilogramm CO2, einen weitaus geringeren Umweltschaden verursachen. Vorbildliches Umweltbewusstsein beweisen die Deutschen, die lieber ganz daheim bleiben: Nur 58 Kilogramm Kohlenstoffdioxid werden beim Heimaturlaub produziert. Das allgemeine Reiseverhalten der Deutschen gilt zudem auch nicht als vorbildlich, denn wenn alle Menschen soviel reisen würden, wie die Bürger hierzulande, würden sich die globalen Reiseemissionen vervierfachen.
Die Problematik des Reisens, resultiert vor allem daraus, dass die Emissionen in luftiger Höhe, den Treibhauseffekt weitaus stärker anheizen, als der Kohlendioxidausstoß am Boden. So ist der Tourismus für fünf Prozent der Treibhausgasemissionen auf dem Erdball verantwortlich. Laut WWF sollen aber immer mehr Deutsche, bei ihren Reisebuchungen, wert auf Berücksichtigung von Umweltstandards legen. Das die traditionellen Mallorcaurlauber aber von einer Reise an ihren geliebten Urlaubsort absehen ist nicht zu erwarten, denn wer trotz Bombenanschlägen und „lebensgefährlicher“ Schweinegrippe seinem Reisziel treu bleibt, dem wird auch die steigende Umweltverschmutzung kein Kopfzerbrechen bereiten.