Wer kennt nicht das Gefühl, abends im Bett zu liegen, um sich dann von einem mysteriösen „Surren“ den Schlaf rauben zu lassen. Die Jagd nach der Mücke erweist sich zumeist als erfolglos, so dass unsereins sich, schon vor dem Einschlafen, juckender Stiche am nächsten Morgen sicher sein kann.
2009 ist die Mückenplage in Deutschland größer als je zuvor und dafür gibt es diverse Gründe: In einigen Teilen der Bundesrepublik hat es in diesem Sommer mehr geregnet wie in den Vorjahren, so dass den Insekten nicht nur mehr Brutgewässer zur Verfügung standen, sondern auch mehr Zeit blieb um sich zu vermehren.
Regentonnen, Teiche oder Pfützen dienen den Mücken als Brutstätte für ihre zahlreichen Nachkommen. Der vermehrte Niederschlag trägt aber nicht die alleinige Schuld, vielmehr sorgt der allgemeine Klimawandel dafür, dass es nicht nur mehr, sondern auch exotischere Mücken in Deutschland gibt. Nahe Köln wurde im vergangenen Jahr bereits ein Tigermoskito gesichtet, die wohl ein Italienurlauber mit ins rheinische Land gebracht hatte.
Die Tigermücke ist eigentlich in den südostasiatischen Tropen oder Subtropen beheimatet, hat sich im Laufe der 1990er Jahre aber auch im südlichen Europa ausgebreitet. Die Stechmückenart ist für den Menschen als Krankheitsüberträger gefährlich und sorgte auf der französischen Insel La Réunion und der italienischen Provinz Ravenna bereits für Ausbrüche des Chikungunya-Fiebers. Auch das Denguefieber oder der Gelbfiebervirus werden von der Tigermücke übertragen.
Mit dem Anstieg der Temperaturen werden also auch immer mehr tropische Insektenarten nach Nordeuropa kommen und die Gefahr von Epidimien steigern.
Bevor es soweit ist, muss aber erstmal die in Deutschland heimische Anophelesmücke bekämpft werden. Um sich vor den Insekten zu schützen helfen übrigens die unterschiedlichsten Tricks: so hält ein Ventilator die Mücken ebenso fern, wie eine verschwitzte Socke in der Zimmerecke. Eine Flucht vor den Insekten ist sinnlos, denn in südlichen Gefilden sind die Moskitos ebenso so präsent, wie im nördlichen Grönland.