Erinnerungsschreiben und Wrackteile abgestürzter Flugzeuge ausstellen? Eine Vorstellung die in Europa wohl eher Empörung hervorrufen würde, wurde nun von den japanischen Fluggesellschaften All Nippon Airways und Japan Airlines nun in die Tat umgesetzt. In der Hauptstadt Tokio existieren seit 2007zwei Wrack-Museen in der Nähe des Flughafens Haneda: ausgestellt sind hier unter anderem Bilder von sich an Särge klammernder Waisenkinder, Wrackteile oder zerstörte Flugschreiber. Absolutes „Highlight“ in der Ansammlung von Fundstücken sind aber die letzten Aufzeichnungen von Passagieren, kurz bevor ihr Leben zu Ende ging. Ein Mann hinterließ seiner Frau, auf einer Spucktüte, die Nachricht, sich gut um die Kinder zu kümmern… Ob derart private Aufzeichnungen und abschreckende Unfallwracks nun in einem, öffentlich zugänglichen, Museum ausgestellt werden müssen, bleibt diskussionswürdig. Die Fluggesellschaften begründen die Wrack- Museen damit, dass die schockierenden Bilder zukünftige Unfälle verhindern könnten, so müssen sich Angestellte von All Nippon Airways mindestens einmal den schockierenden Bildern stellen. Die Airlines möchten die Erinnerungen an entsprechende Unglücke präsent halten, da es bald keine Zeitzeugen mehr geben werden und der letzte Flugzeugabsturz der eigenen Maschinen schon weit über 20 Jahre zurückliegt. Eine Abteilung im Museum beschäftigt sich zudem nur mit dem Thema „menschliches Versagen“, welches angeblich für über fünfzig Prozent der Flugzeugabstürze verantwortlich ist.
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