Das Regionalparlament von Katalonien hat dem Stierkampf in Spanien eine klare Absage erteilt. Die autonome Gemeinschaft im Nordosten Spaniens hatte sich im Vorfeld in einer Volksabstimmung gegen eine Fortsetzung der Arenen-Schaukämpfe ausgesprochen. In den vergangenen Jahren hatte der Stierkampf in Katalonien zunehmend an Bedeutung verloren. Zugleich werten viele Beobachter das Votum der Katalanen auch als ein Signal der Ablehnung gegen den Zentralstaat Spanien.
Die Corrida, der Kampf zwischen Mensch und Tier, ist eine alte spanische Tradition, die seit jeher die Gemüter spaltet. Für die einen ist das Spektakel Tierquälerei, die anderen sehen darin die Verkörperung des ewigen Kampfes von Mensch und Natur. Für viele Katalanen verkörpert der Stierkampf zudem eine typische Tradition Spaniens, von dem sich die wirtschaftsstarke, autonome Region am liebsten Abspalten würde. Insofern hat das „Nein“ Kataloniens zum Stierkampf neben der tierschützerischen auch eine stark politische Note. Damit das Verbot in Kraft tritt, muss das Gesuch nun in einen Gesetzestext umgewandelt werden.