Jetzt ist es offiziell, seit dem 1. Januar 2010 müssen Hotels nur noch sieben Prozent, statt wie bisher 19 Prozent, Mehrwertsteuer für Übernachtungen abgeben. Diese Neuerung ist dem Wachstums-beschleunigungsgesetz zu verdanken. Zunächst erhofften sich Hotelgäste eine merkliche Preissenkung, doch laut des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes (Dehoga) wollen nur 20,3 Prozent der Hotelbetreiber die Übernachtungspreise senken.

Das Steuergeschenk kommt also vermutlich nur in den wenigsten Fällen beim Hotelgast an. Zahllose Gasthäuser lassen verlauten die höheren Einkünfte in Renovierungsarbeiten oder ins Personalwesen zu investieren. Diese Maßnahmen treffen beim Bund natürlich ins Schwarze, denn die Rückführung der Gelder in die Wirtschaft bedeutet eine Konjunkturankurbelung.

Verbraucherschützer stehen diesen Gründen jedoch kritisch gegenüber, denn die Stärkung des Tourismusstandort Deutschland sollte nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Steuersenkung an Gäste direkt weiterzugeben. Da andere Leistungen, wie Frühstück oder Wellness-Behandlungen weiterhin mit 19 Prozent besteuert werden, ist zu erwarten, dass wenn die Übernachtungspreise gesenkt werden, sich das spürbar auf andere Bereiche niederschlagen wird. Es stellt sich die Frage, wem ist damit am Ende geholfen?

Ob die sieben Prozent der Hotellerie auf Dauer nützen werden ist zu bezweifeln, da besonders große Firmen schon ein Jahr im Voraus ihr Übernachtungskontingent verplanen- und das zu festgelegten Preisen. Wenn diese drohen abzuspringen erwarten zahllose Gasthäuser schon 2011 eine böse Überraschung und der erwartete Mehrgewinn bleibt aus.