Deutschland beteiligt sich mit 20 Millionen am Aufbau des Kavango-Zambesi-Naturparks

287.000 Quadratkilometer, eine Fläche, die etwa der Italiens entspricht, soll er einst messen, der größte Naturpark der Welt, dessen Entstehung in Afrika vorangetrieben wird. Das Großprojekt Kavango-Zambesi-Naturpark liegt auf den Territorien der fünf Länder Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe und umfasst 36 bereits bestehender Naturreservate und -parks. Unter anderem ist in dem Gebiet mit einer viertel Millionen Tiere die größte afrikanische Elefantenpopulation beheimatet.

Auch aus Deutschland kommt Unterstützung für das ehrgeizige Großprojekt, innerhalb dessen sich Touristen künftig visafrei zwischen den Landesgrenzen bewegen können. Im Auftrag des Bundesministeriums für Entwicklung stellt die KfW Entwicklungsbank 20 Millionen Euro für das Projekt bereit. Der Schutz der Artenvielfalt und die wirtschaftliche Entwicklung der afrikanischen Region liegen für Dr. Nobert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW-Bankengruppe, bei dem Vorhaben dicht zusammen. So soll der internationale Naturtourismus durch zusätzliche Arbeitsplätze zu einer Armutsminderung bei der ländlichen Bevölkerung beitragen.

Hinter der Gründung des Kavango-Zambesi-Naturparks steht aber noch eine weitere Idee. Als „Peace Park“ soll er als grenzübergreifende Schutzzone nicht nur Natur und Kultur bewahren, sondern auch die friedliche Zusammenarbeit zwischen krisengeschüttelten Nachbarstaaten vorantreiben und fördern. Bereits existente „Peace Parks“ sind beispielsweise der Great Limpopo Park zwischen Mozambique, Südafrika und Zimbabwe oder der AI-AIS-Richtersveld TP zwischen Namibia und Südafrika. Damit die Tierbewegungen ihrem natürlichen Verlauf folgen können, müssen unter anderem Grenzbefestigungen abgebaut werden. Gebiete von großer biologischer Vielfalt, die vorher nur schwer erreichbar und daher von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung ausgeschlossen waren, können dadurch einfacher von Infrastruktur und Tourismus im Einklang mit der Natur erschlossen werden.