Pamplona feiert mit der traditionellen Stierhatz das San-Fermín-Festival
Es ist ein alter Brauch, doch deshalb nicht minder umstritten: die traditionelle Hatz der Stiere durch die spanische Stadt in Navarra. Anlässlich der Fiesta de San Fermín versammelten sich auch in diesem Jahr mehr als zehntausend Schaulustige und Hobby-Toreros in Pamplona, um den Trieb der sechs Kampfstiere zur Arena zu beobachten oder sich in den engen Gassen mit den Tieren Laufduelle zu liefern.
Es ist ein Spiel, das immer tödlich endet, doch weniger für die menschlichen Teilnehmer, seit 1924 kamen insgesamt 15 Läufer ums Leben, als vielmehr für die Stiere. Auf die in Panik durch die kleinen Kopfsteinstraßen stürzenden Bullen wartet in der Arena die Corrida und der Todesstoß durch den Torero. Ernest Hemingway machte die Stierhatz von Pamplona in seinem Roman „Fiesta“ weltbekannt, doch das Spektakel stößt bereits seit vielen Jahren bei Tierschützern auf harsche Kritik.
Auch wenn die meisten Zuschauer gar nicht nahe an die Stiere herankommen, geht die Treibjagd nie ohne Blessuren ab. Auch 2010 wurden wieder 60 Menschen bei dem Spektakel leicht verletzt. Alkoholisiert und von der Menge aufgepuscht versuchen zahlreiche Touristen neben den Stieren das Tempo zu halten und kommen, wenn nicht unter die Hufe der bis zu 600 Kilogramm schweren Tiere, doch unter die Füße der ihnen nachfolgenden Menschenmeute.
Das San-Fermín-Festival wird nach der Stierhatz noch bis zum 14. Juli fortgesetzt. Auf dem Programm stehen neben Stierkämpfen auch Prozessionen und Feiern.