Flugzeugbauer Boeing will in den Zukunftsmarkt Weltraumtourismus einsteigen: Auf der britischen Farnborough Airshow stellte das amerikanische Unternehmen das Raumschiff CST-100 vor, mit dem auch kommerzielle Orbitflüge realisierbar sein sollen. Bis zu sieben Astronauten finden in der Kapsel Platz, die zunächst die Internationale Raumstation ISS ansteuern will.
Mit der Raumkapsel hilft Boeing als kommerzieller Anbieter der NASA aus, die mit der CST-100 ihre stillgelegte Shuttleflotte zu ersetzen und ihre Astronauten in den Weltraum zu transportieren gedenkt. Im Gegenzug erhält Boeing einen NASA-Entwicklungszuschuss von rund 14 Millionen Euro, um das Projekt fristgemäß zu Ende bringen zu können.
Aber auch Weltraum-Fans, die einen Flug ins All anstreben, ohne dafür Astronaut zu werden, können sich freuen: Wenn der Plan aufgeht, will Flugzeugbauer Boeing nicht nur Astronauten, sondern auch Touristen ins All bringen – und dazu muss man noch nicht einmal besonders zahlungskräftig sein, denn die CST-100 fliegt zu Low-Cost-Preisen. Daher hat bisher nicht nur die NASA Interesse bekundet, sondern es wird auch eine enge Kooperation mit der Firma Bigelow Aerospace beabsichtigt, die derzeit an der privat betriebenen Raumstation “Orbital Space Complex“ arbeitet, um in den nächsten Jahren Urlaub im All veranstalten zu können.
Um Touristen möglichst günstig in den Weltraum befördern zu können, stehen geringe Betriebskosten im Fokus der Boeing-Entwicklungsarbeit – so ist die CST-100 darauf ausgerichtet, bis zu sieben Monate im Orbit zu bleiben und für bis zu zehn jeweils 100 Kilometer lange Raumflüge genutzt zu werden.
Sowohl Raumstation als auch Raumschiff sollen ab 2015 zur Verfügung stehen. Wie billig der „Billigflieger“ am Ende tatsächlich ins All fliegt, ist bislang noch unklar…