Es ist bald 100 Jahre her, dass die Titanic am 14. April 1912 bei ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierte, der das bis dato als „unsinkbar“ geltende Schiff auf sein eisiges Grab am Meeresboden des Atlantiks schickte. Vor 25 Jahren wurde das Wrack des legendären Ozeanriesens, dessen Schicksal seit der Katastrophe die Fantasie der Menschen beflügelt, von Robert Ballard wiederentdeckt. Seitdem gab es hunderte von Tauchfahrten mit Spezial-U-Booten zur letzten Ruhestätte der Titanic in 3840 Metern Tiefe. Die jüngste Expedition will die Reste des Luxusliners für immer digital in einer 3D-Karte festhalten.

Der Zahn der Zeit geht auch in der Tiefe der See nicht spurlos am Wrack vorüber: Wasserdruck, Strömung und Eisenbakterien nagen an der Titanic. Neben Video- und Fotoaufnahmen wird mit Schallwellen das Ausmaß der Fundstelle abgrenzt. Tausende von Wrackteilen, Trümmern und Artefakten im Schlamm sollen so ebenfalls erfasst werden. Initiiert wird das Projekt von der US-Firma RMS Titanic, die bereits 1987 zu Tauchfahrten nach Ausstellungsstücken vom Wrack am Meeresboden aufbrach. Diesmal sollen die Fundstücke jedoch lediglich „virtuell“ geborgen und später in einer digitalen dreidimensionalen Karte verzeichnet werden.