Zu einem „Sturmflutkongress“ trafen in dieser Woche Wissenschaftler aus 30 verschiedenen Ländern an der Universität Hamburg zusammen. Ein zentrales Thema ist die steigende Bedrohung von Hafenstädten durch Flutkatastrophen im laufenden Jahrhundert. Den Experten zufolge wird sich die Wahrscheinlichkeit lebensbedrohlicher Sturmfluten bis 2070 vervierfachen. Besonders bedroht sind vor allen Dingen Küstenstädte an Flussdeltas im subtropischen und tropischen Raum.
Während die Deutsche Bucht durch die derzeit bestehenden Schutzmaßnahmen noch bis 2030 ausreichend gesichert werden könne, sind die tropischen Hafenstädte durch beständig zunehmende Bauaktivitäten, das Eindämmen von Flüssen und die Absenkung des Grundwassers besonders gefährdet. Dem menschlichen Eingreifen in die Natur steht ein steigender Meeresspiegel durch das Abschmelzen der Eisschilde an den Polen gegenüber. Zudem wird untersucht, ob sich der Klimawandel sich auch auf Tidenhub und windstärken auswirke.
Ziel des Sturmflutkongresses, der auch vom Institut für Küstenforschung des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht ausgetragen wird ist es, den internationalen Austausch von Wissenschaft, Behörden und Politik in Hinblick auf den Umgang mit Sturmfluten zu fördern und das Risikobewusstsein zu schärfen.