Vor dem ersten Weltkrieg fuhr die Zarenfamilie mit dem Zug von Moskau in die „Sommerfrische“ nach Nizza an die Côte d’Azur. An diese Tradition anknüpfend reisen heutige Passagiere mit der jüngst wieder aufgenommenen Verbindung ähnlich mondän in Südfrankreichs Seebad. Der Luxuszug „Moscow – Nice Nr. 17/18 verkehr einmal die Woche zwischen der russischen Hauptstadt und der Mittelmeermetropole. Wer mit ihm fährt, muss vor allen Dingen eins mitbringen: Zeit, denn hier ist der Weg das Ziel.

52 Stunden und 55 Minuten benötigt der Luxuszug für seinen Verkehr zwischen den Städten, so sieht es der Fahrplan vor, der anlässlich der Jungfernfahrt lediglich um 14 Minuten überschritten wurde. Unterwegs passiert er die Bahnhöfe von Minsk, Warschau, Wien, Verona und San Remo und tuckert mit gemütlichen, durchschnittlichen 63 Stundenkilometern über die Strecke.

1200 Euro kostet eine einfache Fahrt im Luxusabteil, wer zweiter Klasse reist, kann ein Ticket bereits ab 306 Euro ergattern. Allerdings kann sich das Abteil der höchsten Preisklasse sehen lassen: ein großes Bett, ein eigenes Bad und TV gehören zur Ausstattung. Gespeist wird in den, sich über zwei Waggons erstreckenden Restaurants. Übrigens: die Fahrt mit der neuen Luxusverbindung kann auch in umgekehrter Richtung angetreten werden.