Auch auf Reisen wollen vegan lebende Menschen satt werden. Die Tierrechtsorganisation PETA hat zum ersten Mal die vegan-freundlichsten Flughäfen im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet. Insgesamt 11 Flughäfen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind dem Aufruf der Tierrechtsorganisation gefolgt und haben Informationen zu ihrem veganen Sortiment eingesendet. Für das Angebot an pflanzlichen Speisen im Bereich hinter der Sicherheitskontrolle hat PETA jeweils einen bis drei Sterne vergeben. Gewinner des Rankings 2017 sind der Hamburger und der Düsseldorfer Flughafen mit je drei Sternen. „Blinde Passagiere“ waren nicht dabei: Alle Teilnehmer haben gut abgeschnitten.
„Immer mehr Menschen legen Wert auf eine tierfreundliche, vegane Ernährung. Die Flughafenbetreiber haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten zunehmend leckere und pflanzliche Gerichte an“, so René Schärling, Fachreferent für Ernährung bei PETA. „Wir möchten dazu anregen, das Sortiment weiter auszubauen und dies auch entsprechend zu kommunizieren. Vegan ist mehr als ein Trend – wer den Anschluss nicht verpassen möchte, muss das Angebot den Bedürfnissen der Reisenden anpassen.“
PETA nimmt regelmäßig gastronomische Einrichtungen und Städte unter die Lupe, um sie auf ihre Vegan-Freundlichkeit zu untersuchen, und bat 25 Personenflughäfen im deutschsprachigen Raum um die Teilnahme an einer Umfrage für die Vegan-Sterne-Vergabe. Neben den Siegern Hamburg und Düsseldorf schnitten die Flughäfen Berlin-Tegel, Frankfurt, München, Münster/Osnabrück, Stuttgart, Wien und Zürich mit jeweils zwei Sternen ebenfalls gut ab. Über einen Stern dürfen sich die Flughäfen Berlin-Schönefeld und Hannover freuen.
Das vegane Angebot der Flughäfen wurde nach drei Kriterien bewertet:
1. Die Anzahl der veganen Gerichte, gemessen an der jährlichen Passagierzahl des Flughafens. Hierbei wurden auch doppelt angebotene Speisen berücksichtigt: Wurden an fünf verschiedenen Ständen Obstbecher angeboten, wurden diese als fünf Speisen gewertet.
2. Die Vielfalt der veganen Gerichte. Hier wurden die unterschiedlichen Speisen gezählt. Gab es Obstbecher an fünf verschiedenen Ständen, ging dies dementsprechend mit einem Punkt in die Wertung ein.
3. Die Kreativität der Gerichte. Hier erhielt ein Burger oder ein Linsencurry mehr Punkte als ein Obstbecher oder ein grüner Salat.
Durch Sonderaktionen, die auf eine vegane Ernährung aufmerksam machen, konnten Extrapunkte gesammelt werden. Nicht berücksichtigt wurden Knabbereien wie Chips, Eis, Popcorn oder Schokoriegel.
Alle teilnehmenden Flughäfen bieten im Bereich hinter der Sicherheitskontrolle vegane Gerichte an. Neben Klassikern wie Sandwiches und Salaten locken Wraps, Burger, Curries und pflanzliche Sushis. Wer es süß bevorzugt, wird mit Kokos- oder Sojamilchreis, Obstbechern oder Himbeermuffins glücklich. Leider variiert das Angebot an den unterschiedlichen Terminals in der Regel stark, sodass es vom Abreisepunkt abhängt, ob vegane Fluggäste satt werden. Wünschenswert wäre eine ausgewogene Speisenauswahl auf dem gesamten Gelände. Nicht-pflanzliche Gerichte sind auf Nachfrage an vielen Stellen auch ohne tierische Inhaltsstoffe erhältlich. Hier würde eine deutliche Kennzeichnung veganen Reisenden bei der Orientierung helfen. (PETA)