Gewinner der EcoTrophea 2017 des Deutschen Reiseverbandes (DRV) ist TUI Cruises. Das Kreuzfahrtunternehmen hat die sechsköpfige Jury mit seiner Initiative zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen auf Kreuzfahrtschiffen überzeugt und sich damit im Wettbewerb von insgesamt 21 Umweltprojekten durchgesetzt. Bereits zum 31. Mal verleiht der Branchenverband diese etablierte Auszeichnung. Ziel ist es, damit auf Initiativen und Projekte in der Reisebranche aufmerksam zu machen, die einen wirkungsvollen Beitrag zu Umwelt- und Naturschutz leisten und sich für soziale Belange vor Ort einsetzen. Die Jury merkte besonders positiv an, dass die Gäste und Mitarbeiter direkt einbezogen und für die Thematik sensibilisiert werden und so der bewusste Umgang mit vorhandenen Ressourcen verbessert wird. Gerade auf Kreuzfahrtschiffen, wo die Gäste rund um die Uhr aus einem besonders großen kulinarischen Angebot wählen können, ist die Zubereitung von Lebensmitteln eine große Herausforderung. Aufgrund höchster Hygieneanforderungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes können nicht immer alle Lebensmittel wiederverwertet werden. Lebensmittelreste sind somit unvermeidbar. Doch mit ersten Maßnahmen konnte beispielsweise in einem Buffetrestaurant auf einem der Flottenschiffe innerhalb der vergangenen Monate die Abfallmenge bereits um rund 20 Prozent reduziert werden.
Wie wird dies erreicht? Zuerst werden die Lebensmittelabfälle im Lager, in der Produktion, am Buffet sowie die Tellerreste gesammelt, gewogen, gemessen und exakt dokumentiert. Danach mit einem Abfall-Analyse-Tool ausgewertet und die Potentiale zur Vermeidung identifiziert. Diese Resultate werden in einem Maßnahmenkatalog zusammengefasst. So werden die Mengen an Speisen etwa nur nach Bedarf und Verbrauch und nicht auf Verdacht produziert. „Die Ergebnisse der Initiative werden der gesamten Kreuzfahrtbranche zur Verfügung gestellt, so dass TUI Cruises auch einen Impuls für andere Unternehmen setzt“, hebt der Vorsitzende des DRV-Ausschusses Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Harald Zeiss, hervor.
Der DRV vergibt die Auszeichnung für Umweltschutz und soziale Verantwortung bereits seit 1987 und unterstreicht damit die Bedeutung von Nachhaltigkeit als unverzichtbare Grundlage für den weltweiten Tourismus. Neben TUI Cruises hatten es das Hotel Schani Wien und die La Tigra Rainforest Lodge in Costa Rica ins Finale um die EcoTrophea 2017 geschafft. Überreicht wurde die Auszeichnung in Form der EcoTrophea-Skulptur am Samstag, den 9. Dezember 2017 auf der DRV-Jahrestagung in Ras Al Khaimah an die Umweltmanagerin von TUI Cruises, Lucienne Damm.
Der Preisträger und sein Projekt
Die Reduzierung von Lebensmittelabfällen auf Kreuzfahrtschiffen und die Sensibilisierung von Gästen und Crew stehen im Mittelpunkt des im Herbst 2016 gestarteten Projekts. TUI Cruises ist hier gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris e.V. sowie der Unterstützung von United Against Waste e.V., einer Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, aktiv. Erstmals werden im Rahmen dieses Pilotprojekts systematisch alle anfallenden Lebensmittelabfälle auf einem Kreuzfahrtschiff erfasst und analysiert – mit dem Ziel, Potenziale zur Vermeidung bzw. Reduzierung aufzudecken und daraus Maßnahmen zu entwickeln, die anschließend flottenweit implementiert werden können. Die Herausforderung hierbei: Die kontinuierliche und jederzeit qualitativ hochwertige Verpflegung der bis zu 2.800 Gäste und bis zu 1.000 Crewmitglieder an Bord bei gleichzeitiger Reduktion der Lebensmittelabfälle. Darüber hinaus müssen spezifische Hürden bewältigt werden wie beispielsweise die strengen Hygienevorschriften. Insgesamt umfasst die Umweltstrategie des Kreuzfahrtunternehmens die Bereiche Luftreinhaltung, Ressourcenschutz, Klimaschutz und Abfallmanagement.
Die Jury
Die Entscheidung über den Gewinner der EcoTrophea 2017 hat die Jury bestehend aus den folgenden sechs Branchenexpertinnen und -experten gefällt: Angela Bürvenich (Bayerisches Pilgerbüro und Mitglied im DRV-Ausschuss Nachhaltigkeit), Jan-Ole Jacobs (Deutsche Lufthansa und Mitglied im DRV-Ausschuss Nachhaltigkeit), Claudia Mitteneder (Studienkreis für Tourismus und Entwicklung), Prof. Dr. Julia Peters (Hochschule Kempten), Dr. Stefanie Pfahl (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit), Prof. Dr. Harald Zeiss (Hochschule Harz und Vorsitzender DRV-Ausschuss Nachhaltigkeit). (DRV)