Rekordverdächtig war schon der legendäre Strandkorb, in dem sich 2007 die Bundeskanzlerin gemeinsam mit fünf Präsidenten und drei Premierministern zum Abschluss des Gipfeltreffens im Seeheilbad Heiligendamm präsentierte. Doch es geht noch größer und noch komfortabler: Den aktuell größten Strandkorb der Welt baute das Team der Korbwerk Heringsdorf GmbH direkt neben der Seebrücke auf die Promenade des Ostseebades Heringsdorf. Zur Einweihung am 1. Mai 2014 nahmen 91 Personen gleichzeitig in dieser imposanten Sonderanfertigung Platz.
Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung des XXL-Strandkorbes vergingen zwei Jahre. Mehr als 1.000 Arbeitsstunden stecken in diesem 6,40 Meter breiten, 4,15 Meter hohen und 3,33 Meter tiefen Strandkorb-Riesen. Verarbeitet wurden dabei rund drei Kilometer Flechtband, etwa 3,5 Kubikmeter Holz und um die 85 Quadratmeter Stoff. Ein Statiker begleitete fachlich die Konstruktion des Mega-Strandkorbes, der sicher auf einem eigens gegossenen Fundament steht und damit auch stärkeren Windböen trotzt.
Hergestellt wurde das riesige Sitzmöbel in Einzelteilen in den Korbwerk-Werkstätten. Diese 1925 im Ostseebad Heringsdorf gegründete Manufaktur stellt Strandkörbe bis heute in traditioneller Handarbeit her. In seinem Showroom zeigt das Unternehmen eine eindrucksvolle Sammlung individueller Anfertigungen, darunter verschiedene Miniaturausgaben für Puppen, Katzen oder Hunde, Modelle mit integrierten Sonderausstattungen wie Sitzheizung, Licht, Massagefunktion oder Musikanlage sowie einige Standardmodelle.
Großen Wert legen Schreiner und Flechter bei jedem Einzelstück stets auf kleine Details. Das galt natürlich ganz besonders auch für den größten Strandkorb der Welt. So wählten sie Weiß für das Flechtwerk sowie einen blau-weiß gestreiften Stoff für Polster und Bezug im Innenbereich. Außerdem gibt es an dem XXL-Unikat die für Strandkörbe typischen Trageschlaufen an den Seiten und sogar Feststellbügel aus Metall für die Haube – beides natürlich nur Dekoration ohne Funktion. Zusätzlich spendierten die Strandkorbbauer ihrem Meisterstück eine energiesparende LED-Innenbeleuchtung, sodass man auch abends gemütlich sitzt. Direkt neben dem Strandkorb befindet sich ein kostenloser W-LAN Hotspot. So kann man sich übers Internet beispielsweise schnell über die touristischen Highlights der Insel informieren, „WhatsApp“ verschicken oder ein Erinnerungsfoto posten.
Was mit einer Idee von Korbwerk-Geschäftsführer Dirk Mund begann, entwickelte sich schnell zu einem engagierten Gemeinschaftsprojekt von Heringsdorfer Bürgern und Gemeinde, Usedom Tourismus GmbH und Landesmarketing MV. Zahlreiche Sponsoren unterstützten das Projekt und der Eigentümer der Seebrücke stellte die Fläche unbürokratisch zur Verfügung. Inzwischen gehört der größte Strandkorb der Welt längst zu Usedoms beliebtesten Fotomotiven und die Heringsdorfer laden jedes Jahr am 1. Mai zur großen Geburtstagsfeier.