Die Tourismusindustrie in Island legt seit Jahren besonderen Fokus auf eine nachhaltige Tourismusentwicklung. Um diese weiter voranzubringen, präsentierte die Regierung im März 2018 einen Dreijahresplan zur Infrastrukturentwicklung: Gemeinsam stellen das isländische Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen sowie das Ministerium für Tourismus und Innovation rund 2,1 Milliarden Isländische Kronen für die Infrastrukturentwicklung und weitere Projekte von 2018 bis 2020 bereit. Davon investiert die Regierung 2018 etwa 722 Millionen in die Tourismusindustrie.
Der geplante Ausbau der Infrastruktur konzentriert sich insbesondere auf den Umweltschutz und soll dazu beitragen, den isländischen Tourismus gezielt zu fördern und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck in der Branche zu reduzieren. Dafür soll besonders in den Naturschutz sowie in verbesserte touristische Einrichtungen und erhöhte Sicherheit investiert werden.
Qualitätssicherung für nachhaltigen Tourismus
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit und des Naturschutzes in touristischen Gebieten gibt es in Island sowohl nationale als auch regionale Maßnahmen: Der gemeinnützige Verband Festa engagiert sich aktiv für die Sensibilierung von isländischen Firmen und der Öffentlichkeit für Themen wie Nachhaltigkeit. Darüber hinaus prüft und zertifiziert das offizielle Qualitätssiegel Vakinn der isländischen Tourismusbehörde die touristischen Unternehmen und ihre Angebote hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit.
Auch die einzelnen Regionen setzen verstärkt auf Ökotourismus. Beispielsweise bieten sie „Slow Adventures“ an, bei denen Besucher auf Touren mit heimischen Guides die Natur und die Umgebung entdecken können. In der Landeshauptstadt gibt es das „Green Eco Steps“-Projekt, das die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fördern soll – mit der Reykjavík City Card nutzen Touristen diese kostenfrei. Viele isländische Tourenveranstalter nehmen eigenständig an Naturschutzprojekten teil oder stellen zugunsten der Verringerung von CO2-Emissionen vermehrt auf elektrische Fahrzeuge um. Anfang 2017 unterzeichneten insgesamt 300 isländische Unternehmen eine Erklärung zum verantwortungsvollen Tourismus in Anwesenheit des isländischen Präsidenten Guðni Th. Jóhannesson.