Bienen produzieren Honig und wenn sie stechen, tut es weh. Klar soweit. Wer allerdings mehr über die surrenden Insekten erfahren will, der sollte Rosi Fellner auf ihrem Pumpenhof in Breitenbach besuchen. Ab Juni führt die Imkerin Familien auf eine spannende Reise in die Welt der Bienen und gibt kindgerechte Einblicke in das Leben der fleißigen Völkchen.

Breitenbach – Etwas abgelegen, inmitten von Wäldern und sattgrünen Wiesen, liegt der Bauernhof von Rosi Fellner. Das idyllische Fleckchen Erde bietet den perfekten Ort für Honigbienen und gibt auch den anderen Hofbewohnern ein beschauliches zu Hause. Freudig wird man vom Hund begrüßt, in der Sonne auf einer Holzbank verschlafen Katzen die Ankunft der Besucher und eine Schar Enten geht im hofeigenen Kräutergarten auf die Jagd nach den saftigsten Schnecken. Überall grünt und blüht es. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.

Das große Summen beginnt wenige Meter hinter dem Hof in der Schauimkerei. Rosi Fellner besitzt eine ganze Heerschar an fleißigen Helferinnen, die ihr surrend bei ihren selbstgemachten Bioprodukten zur Hand gehen. Gut 60 Bienenvölker hat die Imkerin von denen 10 am Pumpenhof leben. Das beschert ihr gut 15 Kilogramm Honig pro Volk pro Jahr, den sie gekonnt zu allerlei Produkten verarbeitet. Vom süßen Brotaufstrich, Kerzen, heilenden Salben oder als begehrtes Propolis-Öl kann man hier wahre Kostbarkeiten erhalten. Das Highlight ist jedoch eine Führung in die Welt der Bienen.

Für Rosi Fellner ist „ein Bienenvolk das größte Wunder der Welt“, wie sie selbst sagt. Ihre Wunderdamen leben im einem Holzhäuschen, das mitten im Grünen steht. Im Inneren sind mehrere Kästen aufgetürmt und durch eine Glasscheibe in der Holzwand kann man die emsigen Insekten sogar aus nächster Nähe betrachten. Besucher dürfen auch einen Blick direkt in den Bienenstock werfen. Bevor Rosi den Kasten öffnet, bläst sie Rauch hinein, damit die Bienen ruhig werden. Aber Vorsicht, auch wenn Rosis Bienen „ganz brav“ sind wie sie meint, so muss man gewisse Verhaltensregeln beachten. Schnelle, hektische Bewegungen sollte man vermeiden. Hält man sich daran, so hat man nichts zu befürchten.

Honigverkostung direkt aus der Wabe auf dem Pumpenhof

Anfassen erlaubt: Unter dem erfahrenen Blick der Bienenbäuerin dürfen Besucher sogar den Honig direkt aus der Wabe kosten. Bild: ©Gabriele Grießenböck.

„Was glaubt ihr, wie viele Bienen sind hier drin?“, fragt sie die Besuchergruppe, die sich auf den Holzbänken niedergelassen hat. Ein Stirnrunzeln und Achselzucken später verrät sie, dass bis zu 70.000 Bienen einen Stock bewohnen. Sechs Türme mal 70.000 macht verdammt viele Bienen, wirft eine Besucherin launig ein. Rosi beruhigt und meint, dass nur die Weibchen einen Giftstachel besitzen. Die seien jedoch in der Überzahl, lacht sie.

Im Bienenstock lebt die Königin mit ihrem Hofstab. Sie ist mit 15 Millimetern die größte Biene im Volk. Ihre Aufgabe ist es, für den Nachwuchs zu sorgen. Übrigens ihre einzige Aufgabe. Pro Tag legt sie bis zu 2000 Eier, die von den Arbeiterinnen umsorgt werden. Wie eine große Familie hegen und pflegen die Bienen ihre Behausung und umsorgen ihre Königin. Die männlichen Bienen werden Drohnen genannt und sind deutlich in der Unterzahl. Faszinierend ist die Zusammenarbeit aller Bienen als Gruppe.

Jedes Bienenvolk hat eine Art gemeinsamen Verstand. Man spricht von Schwarmintelligenz, was bedeutet, dass die einzelne Biene ohne die Gemeinschaft nicht überlebensfähig wäre. Die Kraft der Gemeinschaft formt das Bienenvolk zum einzigartigen Superorganismus. Damit das funktioniert stehen eiserne Disziplin und strenge Hierarchien von Anfang an auf der Tagesordnung. „Nur 15 Minuten, nachdem eine kleine Biene geschlüpft ist, beginnt sie zu arbeiten“, erzählt Rosi. Raunen geht durch die Gruppe, in der auch Kinder sitzen.

Der Besuch wird regelrecht zur Bienenakademie, wenn Rosi aus dem Leben der Nutztiere erzählt. Kinder und Erwachsene dürfen Honig aus der Wabe kosten und erleben, was sich in einem Bienenstock abspielt. Nach dem Ausflug durch die Schauimkerei führt Rosi die Besucher noch zur hauseigenen Produktionswerkstatt, wo die wertvollen Bienenprodukte erzeugt werden. Nach dem wissenswerten Ausflug dürfen Besucher selbstgemachte Honigbrote verkosten und sind einiges an Erfahrung und wertvollem Wissen reicher.
 
Öffnungszeiten: Jeden Mittwoch ab 6. Juni bis KW 33 von 13 bis 15 Uhr (Dauer 2 Stunden) Die Führungen sind Kindgerecht aber nicht für Kleinkinder unter 4 Jahren geeignet, nach Vereinbarung für Gruppen ab 5 Personen.

Kontakt: Rosi Fellner, Oberberg 39, 6252 Breitenbach, Tel.: +43 5338 8465, Tel.: +43 664 1136515.