Die Kreuzfahrtbranche hat im Jahr 2017 insgesamt 47,86 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft (28 EU-Mitgliedstaaten sowie die Schweiz, Norwegen und Island) beigetragen. Dies entspricht einer Steigerung von 16,9 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2015. Die direkten Ausgaben der Kreuzfahrtbranche summierten sich 2017 auf 19,70 Milliarden Euro (2015: 16,90 Milliarden Euro bzw. +17 Prozent). Das ist das Ergebnis der Studie „Economic Contribution Report 2017“, die alle zwei Jahre vom internationalen Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) veröffentlicht wird.

In Deutschland betrug der Wirtschaftsbeitrag 6,4 Milliarden Euro. Davon machten die direkten Ausgaben durch die Kreuzfahrtbranche 3,14 Milliarden Euro aus (2015: 2,93 Milliarden Euro). Das entspricht einem Anstieg von 6,6 Prozent. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit nach Italien (5,46 Milliarden Euro) und Großbritannien (3,85 Milliarden Euro) auf Rang drei.

Rund jeder achte Arbeitnehmer in der europäischen Kreuzfahrt kommt aus Deutschland
Insgesamt 403.621 Mitarbeiter waren 2017 in der Kreuzfahrt und in den mit ihr verbundenen Branchen in Europa beschäftigt (+43.000 ggü. 2015). 48.490 Arbeitnehmer davon sind Deutsche. Löhne und sonstige Vergütungen für die in Europa Beschäftigten beliefen sich im vergangenen Jahr auf 12,77 Milliarden Euro (2015: 10,75 Milliarden Euro).

65 Euro gibt jeder Kreuzfahrtpassagier im Durchschnitt pro Landgang aus
Europa ist nach Amerika weltweit der zweitgrößte Quellmarkt für Kreuzfahrtpassagiere: 6,96 Millionen Europäer haben 2017 eine Kreuzfahrt unternommen – 7,8 Prozent mehr als noch im Jahr 2015. Die Kreuzfahrtgäste in Europa besuchen auf ihren Reisen etwa 260 Häfen. Ein Kreuzfahrtgast gibt in jedem angelaufenen Hafen im Durchschnitt 64,37 Euro aus. Im Starthafen, in dem die Reise beginnt, sind es sogar durchschnittlich 81,86 Euro. Crew-Mitglieder geben bei jedem Hafenanlauf im Durchschnitt 24,50 Euro aus. Ihre Ausgaben beziehen sich hauptsächlich auf Einkäufe im Einzelhandel.

14 neue Schiffe in den Auftragsbüchern deutscher Werften
Die Werften in Europa bauen die innovativsten Schiffe der Welt. Mehr als jeder vierte Euro, den die Kreuzfahrtindustrie ausgibt, entfällt auf den Schiffbau und die Instandhaltung der Kreuzfahrtschiffe. Das entspricht 29 Prozent bzw. 5,63 Milliarden Euro der direkten Ausgaben. Gegenüber 2015 ist das ein Plus von 22,4 Prozent. Damit bilden die europäischen Werften das Zentrum der weltweiten Kreuzfahrtschiffbaubranche.

66 Kreuzfahrtschiffe mit einem Gesamtwert von über 29,4 Milliarden Euro stehen zurzeit mit einer Auslieferung bis 2021 in den Auftragsbüchern der europäischen Werften. Die Ausgaben für Neubauten sowie Wartung und Reparatur der Schiffe sind das sechste Jahr in Folge angestiegen.

Deutschland ist nach Italien der zweitwichtigste Lieferant für Neubauten im europäischen Vergleich. Von den 66 Neubauten stehen 14 neue Schiffe im Wert von 8,81 Milliarden Euro zur planmäßigen Ablieferung bis 2021 in den Auftragsbüchern. (CLIA)