Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß war am 26. September 2018 zu Gast beim Loungegespräch des Deutschen Reiseverbandes (DRV) in der TUI politikLOUNGE am Brandenburger Tor in Berlin. Der Parlamentarische Staatssekretär sprach sich dafür aus, der Tourismuspolitik in der Bundesregierung einen größeren Stellenwert einzuräumen. Die Urlaubssteuer – die gewerbesteuerliche Hinzurechnung beim Einkauf von Hotelkontingenten – bezeichnete der Tourismusbeauftragte als „Unding“ und will sich für ihre Abschaffung einsetzen: „Ich will eine politische Lösung. Aber das ist ein dickes Brett. Ich bin im Gespräch mit den Beteiligten, es braucht hier hinreichenden politischen Willen auf allen Seiten, um diese Nuss zu knacken. Dafür braucht die Politik auch Ihre Unterstützung. Helfen Sie mit, auch in der Fläche – in den einzelnen Wahlkreisen und Gemeinden – weiterhin für die Problematik zu sensibilisieren“ wandte sich Thomas Bareiß an die Reisewirtschaft.
Die nationale Tourismusstrategie sei global und international zu denken und werde daher auch die Themen des Outgoing-Tourismus beinhalten. „Es freut mich, dass die Politik im Tourismus einen immer wichtigeren Partner erkennt – schließlich ist die Tourismuswirtschaft ein zuverlässiger Job- und Wachstumsmotor. Damit das auch so bleibt, brauchen wir Rückenwind aus der Politik. Daher begrüße ich ausdrücklich, dass sich der Tourismusbeauftragte um eine politische Lösung der Problematik der Urlaubssteuer bemühen will“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig in der anschließenden Diskussionsrunde.
Der Beitrag der Reisewirtschaft zur Wirtschaftsleistung ist enorm: Im Jahr 2017 haben deutsche Urlauber rund 148 Millionen Urlaubsreisen mit mindestens einer Übernachtung unternommen. Insgesamt gaben sie dafür rund 64,7 Milliarden Euro aus.
Frank Püttmann, Head of Public Policy TUI Group, machte deutlich, dass die Urlaubssteuer die positiven Auswirkungen des Tourismus in Schwellen- und Entwicklungsländern ausbremse: „Die Tourismusbranche wird immer mehr als Partner für Entwicklungsziele weltweit erkannt. Reisen bildet nicht nur – es bringt auch mehr Wohlstand in die Destinationen. Die Vereinten Nationen haben eine eigene Welt-Tourismus-Agentur, um diese Ziele zu begleiten. Auch immer mehr Regierungen erkennen den Wert der Branche und der Reisenden für einen nachhaltigen Tourismus und für Wirtschaftswachstum an. Doch es gibt noch immer viel zu tun, um die positiven Effekte der Branche vor allem für Entwicklungsländer optimal zu nutzen.“ (DRV)