Achim Bergmann feiert Weihnachten in diesem Jahr – wie immer – mit der Familie. Seine Frau hat am 23. Dezember Geburtstag, die beiden Kinder studieren auswärts, sie kommen für die Feiertage nach Hause, nach Mainz. Geschenke und gute Wünsche allerdings tauschen Bergmann und seine drei Liebsten nicht in der Stadt am Rhein, sondern in Boston an der Ostküste der USA aus. Denn dorthin fliegt der Airbus-A340-Kapitän am 23. Dezember – on duty, im Dienst. Seit 28 Jahren arbeitet Bergmann für Lufthansa, seit zehn Jahren auf dem Airbus A330 und A340. Wie oft er über die Feiertage im Einsatz war, könne er gar nicht mehr zählen, allerdings: „Die Familie habe ich immer mitgenommen.“

Lufthansa Flugbegleiterin Elke Martha Körting-Mahran

Lufthansa Flugbegleiterin Elke Martha Körting-Mahran. Bild: Lufthansa.

Schon häufig über die Weihnachtsfeiertage und dieses Jahr zum ersten Mal in der Silvester-Nacht im Dienst ist Lufthansa Flugbegleiterin Elke Martha Körting-Mahran. Zwar sei Weihnachten „die Zeit im Jahr, in der ich mit meinen Kindern wirklich zusammen sein kann“, das genaue Datum aber sei nicht das entscheidende: „Meine drei Kinder sind erwachsen, wir feiern Weihnachten im Zweifel einfach nach“, sagt die 58-jährige Purserin. Im vergangenen Jahr gab es für Körting-Mahran dann auch zwei „Familien-Essen“: eins am 24. daheim in Bonn mit den Kindern, eins am 25. mit der Crew im Schwarzwaldrestaurant in New York. Organisiert von der Kapitänin, bezahlt von Lufthansa. Körting-Mahran fliegt „gemischt“, Kurz- und Langstrecke. Egal wohin es geht und wie lange der Flug dauert, die Purserin will ihren Gästen über den Wolken das Gefühl vermitteln, an Bord zu Hause zu sein. „Home away from home“ – dieses Motto sei an den Feiertagen noch wichtiger als sonst.

Reduziertes Programm über die Feiertage
Knapp 1000 Pilotinnen und Piloten sind am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag von den Drehkreuzen Frankfurt und München aus für Lufthansa im Flugeinsatz. In der Kabine starten und landen an diesen Tagen in München, Frankfurt und Düsseldorf mehr als 4500 „Crew-Member“, hinzu kommen über 1000 weitere im Standby und Reservedienst am Boden. Weniger als an „normalen Tagen“. Denn während die verkehrsstarken Tage vor dem Fest vor allem der 21. und 22. Dezember mit je rund 67.000 Zusteigern in Frankfurt sind, sitzen die meisten am Heiligen Abend nun doch lieber unter dem Weihnachtsbaum als im Flugzeug. Vor allem auf Strecken, die besonders stark von Geschäftsreisenden nachgefragt werden, wird darum der Flugplan ausgedünnt. Das betrifft zum Beispiel Flüge ins indische Bangalore oder nach Boston, aber auch Europaziele wie London. Am 24. Dezember „parkt“ die Lufthansa Group insgesamt 44 Langstrecken- und etwa 90 Kurzstreckenflugzeuge am Frankfurter Flughafen.

Mitarbeiter aus vielen Bereichen der Lufthansa Group im Dienst
Reduziertes Programm hin oder her, den kompletten Stillstand rund um die stille Nacht gibt es weder bei Lufthansa, noch bei den anderen Airlines und Geschäftsfeldern. So arbeitet man in der Flugzeugwartung bei Lufthansa Technik an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr im ganz normalen Schichtbetrieb, für fast alle operativen Bereiche bei Eurowings gilt „business as usual“, sei es in der Luft oder am Boden. Lufthansa Systems stellt IT-Support für unternehmenskritische Applikationen auch an den Feiertagen und bei LSG Sky Chefs sorgen am 24. und 31. Dezember am Standort Frankfurt jeweils rund 400 Mitarbeiter für das kulinarische Wohl der Gäste – etwas mehr als doppelt so viele sind es pro Tag im regulären Schichtbetrieb. Derlei Beispiele aus dem Lufthansa Konzern gibt es in den kommenden Tagen es viele.

Pünktlich zum neuen Jahr nimmt Lufthansa übrigens das gewohnte Flugprogramm wieder auf: Zwischen 1 und 6 Uhr nachts sind dann auf dem Frankfurter Vorfeld beinahe alle Flugzeugschlepper im Einsatz und führen in Festbeleuchtung ihr penibel choreografiertes „Schlepper-Ballett“ auf. Flugbegleiterin Elke Martha Körting-Mahran wird den Jahreswechsel auf dem Weg nach Algerien erleben. „Und wer ist schon Silvester über den Wolken?“ (LH)