Mit Start November eines Jahres und nach dem Jahreswechsel in den ersten drei Monaten eines Jahres buchen die meisten Deutschen ihren Sommerurlaub – es ist Hauptbuchungsphase. Das Kerngeschäft der stationären Reisebüros und der Online-Reiseportale sind Veranstalterreisen. Die ersten Trends, wohin es die Deutschen bei Auslandreisen in die Ferien zieht, zeigen die Auswertungen der Marktforscher der GfK, die der Deutsche Reiseverband (DRV) kurz vor der weltweit wichtigsten Reisemesse ITB Berlin 2019 vorstellt. Die bezogen auf den Umsatz gefragtesten Urlaubsregionen für den Sommer 2019 sind demnach aktuell (Stand Ende Januar):
1. Griechenland
2. Türkei
3. Balearen
4. Kanaren
5. Ägypten
6. Italien
7. USA
8. Bulgarien
9. Spanisches Festland
10. Portugal
Hinweis: Spanien insgesamt (Balearen, Kanaren und Festland zusammengerechnet) bleibt wie in den Vorjahren an erster Stelle. Die GfK-Auswertungen Travel Insights erfassen die Buchungen in klassischen Reisebüros und auf Online-Portalen mit Pauschalreiseschwerpunkt.
Entwicklung einzelner Länder: Wachstum für östliches Mittelmeer
Sommerurlaube in der Türkei sind in diesem Jahr wieder stark nachgefragt: Die Buchungsumsätze im deutschen Reisevertrieb (stationäre Reisebüros und Online-Portale) liegen bereits jetzt bemerkenswerte 58 Prozent über dem Vorjahr, das bereits markant gestiegene Buchungen für das Land am Bosporus gezeigt hatte. Mit ihrem eindrucksvollen Comeback gewinnt die Türkei Marktanteile zurück, die sie während der Krise an andere Reiseländer – wie zum Beispiel Spanien und Griechenland – verloren hatte. Auch die nordafrikanischen Urlaubsländer sind für den Sommer 2019 gut nachgefragt: Ägypten wächst zweistellig, Tunesien im guten einstelligen Bereich.
Insgesamt weisen die Reiseländer im östlichen Mittelmeer, dazu zählen neben der Türkei und Griechenland auch Ägypten, Bulgarien, Tunesien und Kroatien, zusammengenommen ein Umsatzwachstum in Höhe von neun Prozent auf. Gut ein Drittel aller bisherigen Urlaubsausgaben für Flugpauschalreisen im kommenden Sommer entfallen damit auf die Reiseländer im östlichen Mittelmeer.
Fernreisen: USA wieder stärker
Fernreisen haben im Sommer eine insgesamt deutlich geringere Bedeutung als im Winter. Das wichtigste Fernreiseziel in der Reisezeit von Mai bis Oktober sind die USA, die im stationären Reisebüro und auf den Online-Reiseportalen im vergangenen Jahr rückläufig gebucht waren. Aktuell weisen die Reisebuchungen für die USA wieder ein einstelliges Wachstum auf. Kanada kann an ein wachstumsstarkes Vorjahr anknüpfen. Die Zielregion Nordamerika weist somit eine positive Entwicklung auf. Ebenso Mittel- und Südamerika: Mexiko beispielsweise legt als das meistbesuchte Land in der Region in Umsatz um acht Prozent bei den Veranstalterreisen zu.
In der Karibik ist Kuba wieder stärker nachgefragt und wächst im niedrigen zweistelligen Bereich. Auch Ziele in Afrika bleiben beliebt und können an ein starkes Vorjahreswachstum anknüpfen. Der Wachstumsmotor in Afrika ist derzeit Kenia mit einer guten zweistelligen Umsatzsteigerung. Kreuzfahrten bleiben auf Kurs und entwickeln sich unverändert gut. Sie sind wie die Türkei einer der Wachstumstreiber im Markt.
Umsatzentwicklung für den Sommer: Noch unter dem sehr starken Vorjahr, aber Wachstum erwartet
Die Sommersaison 2019 muss sich gegen eine sehr starke Vorjahressaison behaupten, denn im vergangenen Jahr zogen die Urlaubsreisebuchungen zwischen November 2017 und Januar 2018 durch ein sehr starkes Frühbuchergeschäft überdurchschnittlich an (Plus von 18 Prozent). Die jetzt seit November vergangenen Jahres bis Ende Januar 2019 für den bevorstehenden Sommer kumuliert aufgelaufenen Buchungsumsätze liegen im Reisevertrieb (stationär und online) noch zwei Prozent unter dem Vorjahr. „Die überaus guten Vorjahreszahlen relativieren natürlich den aktuellen Buchungstand. Noch läuft die Frühbucherphase mit ihren Angeboten und wir rechnen in den nächsten Wochen mit weiter anziehenden Buchungen“, so DRV-Präsident Fiebig: „Schon heute sind über 40 Prozent des Volumens, das die Deutschen im vergangenen Jahr insgesamt für den Sommerurlaub ausgegeben haben, gebucht.“
Zum Touristikjahr 2018/19 zählt auch der derzeit noch laufende Wintersaison (November 2018 bis April 2019), die mit Buchungsstand Ende Januar ein Umsatzwachstum von 4 Prozent aufweist. Ein überdurchschnittliches Wachstum zeigen hierbei die Fernreiseziele.
DRV-Präsident Fiebig geht für das Gesamtjahr 2019 von einem weiter wachsenden Reisemarkt aus: „Aufgrund der prognostizierten weltweiten Konjunkturabschwächung erwarten wir ein anspruchsvolles Jahr, rechnen aber dennoch mit einer leichten Steigerung im unteren einstelligen Prozentbereich.“ (DRV)