Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte dies bei der Urlaubsplanung berücksichtigen und sich rechtzeitig darum kümmern, dass eine ausreichende Menge mit in den Urlaub genommen wird. Denn manche Arzneimittel sind im Ausland nicht oder nur schwer erhältlich, sind rezeptpflichtig oder haben andere Dosierungen. Der ADAC Ambulanz-Service rät zu einem reichlich bemessenen Vorrat, also mindestens 50 Prozent mehr, als normalerweise benötigt würde.

Bei Medikamenten, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, wie starke Schmerz- und Beruhigungsmittel, muss vor Reisebeginn geklärt werden, ob sie ins Urlaubsland eingeführt werden dürfen. Für die Mitnahme von Betäubungsmitteln wird zudem eine besondere Bescheinigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) benötigt, die von einem Amtsarzt unterzeichnet sein muss. Zudem sollte der Hausarzt ein Attest in englischer Sprache ausstellen, in dem steht, warum und in welcher Dosierung die Mittel einzunehmen sind. Daneben können sich Urlauber bei der Botschaft des jeweiligen Landes informieren, ob es für ihre Medikamente besondere Bestimmungen gibt.

Diabetiker sollten sich vorab über die Qualität der medizinischen Versorgung in der Urlaubsregion informieren. Medikamente sollten unbedingt in doppelter Menge eingepackt werden. Ein internationaler Diabetikerausweis gehört ebenfalls ins Reisegepäck. Er ist in verschiedenen Sprachen verfügbar und gibt zum Beispiel an, mit welchen Medikamenten die Behandlung erfolgt.

Vor Fernreisen sollte man außerdem frühzeitig einen Arzt für Reise- oder Tropenmedizin konsultieren, um mögliche Impfungen rechtzeitig vornehmen zu lassen. Ebenso sollte man eine gültige Auslandskrankenversicherung haben, da die Kosten für medizinische Behandlung außerhalb der EU von den gesetzlichen Kassen meist nicht getragen werden und da Touristen in vielen Ländern fast ausschließlich in Privatkliniken behandelt werden. Außerdem erstatten deutsche Krankenkassen auch keine Kosten für Krankenrücktransporte. Die ADAC Auslandskrankenversicherung gibt es ab 12,80 Euro pro Jahr.

Wer per Flugzeug verreist, sollte seine Arzneimittel auf Hand- und Reisegepäck aufteilen. So steht man im Falle des Verlustes oder Diebstahls eines Gepäckstücks nicht komplett ohne Versorgung da. Prinzipiell sollten die Medikamente wasserdicht und möglichst temperaturgeschützt transportiert werden. Da einige Medikamente im Kühlschrank gelagert werden müssen, ist es ratsam, am Abend vor Reisebeginn Klebezettel an Haustür und Kühlschrank anzubringen, damit sie in der Hektik nicht vergessen werden. Ebenfalls sinnvoll ist es, den Beipackzettel der Medikamente dabei zu haben. Auch wenn er in deutscher Sprache abgefasst ist, kann er im Ernstfall von großem Nutzen sein.

Wenn die Arzneimittel doch vergessen werden, das Gepäck verloren geht oder gar gestohlen wird, finden ADAC Plus-Mitglieder Hilfe beim ADAC Ambulanz-Service. Die Mitarbeiter eruieren die nächste Möglichkeit, wo das benötigte Medikament erhältlich ist. Mit einem Rezept, das der Hausarzt faxt oder mailt, können die Arzneimittel dann abgeholt werden. Ist das Arzneimittel nicht im Urlaubsland erhältlich, wird es auch per Express zugeschickt. Die Kosten für die Organisation und den Transport der Medikamente übernimmt die ADAC Versicherung AG im Rahmen der ADAC Plus-Mitgliedschaft. Einzige Ausnahme: Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Hier ist eine Organisation der Hilfe gesetzlich nicht erlaubt.

Bei Reisen in Gebiete mit bekannt schlechter medizinischer Versorgung passt ein Reise- oder Tropenmediziner ihre Reiseapotheke an, informiert Sie über vorgeschriebene und empfohlene Impfungen und gibt wichtige Verhaltensratschläge.

Für weitere Auskünfte, z.B. besondere Empfehlungen für Kinder, Bergsportler und Taucher, steht ADAC Plus-Mitgliedern auch der Reisemedizinische Informationsdienst unter der Telefonnummer 089 76 76 77 zur Verfügung.

Bei Notfällen im Urlaubsland hilft zudem die ADAC Auslandshelfer App mit länderspezifischen Informationen und einer Suchfunktion für Ärzte und Krankenhäuser in den Hauptreiseländern weiter. Für iOS ist die App im App-Store erhältlich, für Android-Systeme im Android-Market. (ADAC)