„A. Lindgren. Bitte keine Werbung.“ Das unscheinbare Namensschild an der Wohnungstür zeugt von einer Bewohnerin, die trotz Weltruhm bescheiden blieb: der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren (1907-2002). Die Schöpferin von „Pippi Langstrumpf“ lebte und arbeitete 60 Jahre lang in einer bescheidenen vier-Zimmer-Wohnung im Viertel Vasastan in der Stockholmer Innenstadt. Es gibt eine gute Stube, ein Wohnzimmer voller Nippes und Geschenke, ein Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer mit Blick auf den Vasaparken, sowie ein Vorzimmer mit Esstisch und den Flur, wo noch Astrid Lindgrens grauer Mantel an der Garderobe hängt. Nach dem Tod ihres Mannes Sture und dem Auszug der Kinder Karin und Lars lebte sie die längste Zeit allein hier. Die Wohnung ist seit dem Tod der Autorin unverändert geblieben und dient den Nachfahren der Autorin bis heute als Treffpunkt.
Erst seit wenigen Jahren ist die Wohnung für Besucher zugänglich. Sie funktioniert allerdings nicht wie ein gewöhnliches Museum, sondern man kommt nur im Zuge einer Führung hinein. Es sind Mitglieder der Stiftung Astrid-Lindgren-Gesellschaft, die durch die Wohnung führen, und die meisten von ihnen haben die Autorin persönlich gekannt. Es gibt zwar fast jede Woche mehrere Termine, doch die sind auf 12 Teilnehmer begrenzt und schnell ausgebucht. Wer einen Platz ergattert, kann sich auf sehr persönliche Einblicke in das Leben und Arbeiten der Astrid Lindgren freuen: Besucher haben Zugang zu allen Räumen und erfahren, wie die Idee zu „Pippi Langstrumpf“ entstand, warum Astrid Lindgren ihre Bücher in Steno schrieb und welche internationalen Gäste sie in ihrem Wohnzimmer empfing.
Wer kein Ticket erwischt, kann auf der Homepage der Astrid-Lindgren-Gesellschaft immerhin einen virtuellen Rundgang durch die Wohnung unternehmen. Die detaillierten 360-Grad-Bilder erlauben Blicke auf den Schreibtisch und ins Bücherregal der Autorin. (FVA Schweden)