Fahrradheckträger unterscheiden sich preislich sowie in Bezug auf die Handhabung teilweise erheblich. Das ist das Ergebnis des aktuellen Tests, für den ADAC Experten elf Fahrradheckträger für die Anhängerkupplung untersucht haben. Ausgewählt wurden Modelle, auf denen drei Räder Platz haben und die auch den Transport von E-Bikes erlauben. Gegenstand der Untersuchung waren jeweils unter anderem das Verhalten im Crashtest, Eigen- sowie Belastungsgewicht, Sicherheit und Handhabung.

Fünf Modelle bewerteten die Tester mit „gut“, vier mit „befriedigend“ und zwei mit „ausreichend“. Testsieger wurde mit dem ADAC Urteil 1,9 der „i31“ von Uebler. Dieser war mit einem Preis von 698 Euro aber auch der teuerste Testkandidat. Auf dem letzten Platz landete der „SR3 plus“ von Bullwing mit dem ADAC Urteil 3,8 – mit 215 Euro das günstigste Modell im Test. Dabei finden sich allerdings gut bewertete Träger auch im mittleren Preissegment.

Im Crashtest schnitt der „VeloSpace XT 3“ von Thule am besten ab: Bei ihm gab es kaum Kontakt zum Aufbau des Autos und annähernd keine Defekte an den Befestigungen. Bei „SR3 plus“ (Bullwing), „BackPower“ (Mft) und „FoldClick 3“ (Yakima) entstanden beim Crash massive Einschläge in den Aufbau. Mindestens zwei Haltearme brachen. Beim Bullwing rutschten zudem die Räder aus den Führungsschienen. Beim Mft erwies sich die Verzahnung des Befestigungsbügels als zu schwach.

Testergebnisse ADAC Fahrradträgertest 2019

Testsieger beim ADAC Fahrradträgertest 2019 wurde mit dem ADAC Urteil 1,9 der „i31“ von Uebler. Bild: ADAC.

Große Unterschiede zeigten sich auch beim Gewicht der getesteten Träger. Dabei ist ein geringes Eigengewicht des Trägers von Vorteil, weil die Stützlast des Autos begrenzt ist und auch inklusive Fahrräder nicht überschritten werden darf. Auch hier fiel Testsieger Uebler mit 16,4 kg positiv auf. Beim mit Abstand schwersten Modell „BackPower“ von Mft (30,8 kg) kann schon die Beförderung von drei Rädern problematisch sein.

Die Transportmöglichkeiten sind auch beim „SR3 plus“ von Bullwing und beim „Alphard Plus“ von Menabo eingeschränkt: Bullwing erlaubt je Schiene maximal 20 kg Beladung und meldete nach unserem Test, dass der Träger – trotz zunächst gegenteiliger Angabe auf der Homepage der Marke – für den Transport von Pedelecs nicht geeignet ist. Menabo gestattet beim Transport von drei Rädern nur 15 kg pro Rad. Diese Gewichtsgrenze ist schnell überschritten.

Für die Beladung der Fahrradheckträger ist es sehr hilfreich, wenn sich die Haltearme nachträglich am Rahmen des Trägers befestigen lassen. Dies ist bei Uebler, Eufab, Bosal (künftig vertrieben unter dem Namen Oris), Thule, Westfalia und Yakima möglich. Zur Befestigung der einzelnen Räder am Rahmen eignen sich Klemmsysteme besser als Ratschensysteme, weil sie das das Spannen der Halterarme erleichtern. Einfach gestaltete Bänder ohne Rasterverschluss wie beim Träger von Bullwing sind dagegen eher ungeeignet.

Bei Uebler, Norauto, Menabo, Thule und Atera bemängelten die ADAC Experten zudem einen zu geringen Abstand der Halteschienen, weil bei einem Abstand von weniger als 190 mm im Test beispielsweise die Gabeln der transportierten Räder aneinander scheuerten. Wichtig beim Transport von teureren Fahrrädern: eine vernünftige Diebstahlsicherung. Diese fehlte beim Träger von Bullwing komplett.
Bei allen Modellen vermissten unsere Tester umfassende Sicherheitshinweise direkt an den Trägern. Am besten schnitt diesbezüglich noch Westfalias „Bikelander“ ab. Besonders wenig Information gab es bei Mft, gar keine bei Menabo.

Bei den beiden günstigsten Trägern „SR3 plus“ (Bullwing) und „Alphard Plus“ (Menabo) gestaltete sich Erstmontage ausgesprochen langwierig. Zudem fehlte bei diesen Modellen sowie beim „Rapidbike 3P+“ von Norauto eine zufriedenstellende Lösung für die Kabelführung. Beim „VeloSpace XT 3“ (Thule) beanspruchte die Montage des Haltebügels ungewöhnlich viel Zeit. Positiv fielen Uebler und Yakima auf: Hier genügt auspacken, anstecken und losfahren.

Testeindrücke im Video:

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(ADAC)