Die Zukunft des Reisens in Tschechien ist regional und bezieht die Einheimischen stärker ein: Zu dieser Beobachtung kamen die Teilnehmer einer von CzechTourism organisierten Podiumsdiskussion auf der Future Port Prague. Dementsprechend werden weniger bekannte Orte und Regionen den Tourismus noch stärker prägen – eine spannende Entwicklung gerade für Reisende mit Entdeckersinn.
In Tschechien findet offensichtlich gerade ein Paradigmenwechsel im Tourismus statt, hin zu mehr Individualität und Regionalität. Internationale Hotelketten werden durch Boutique-Bed & Breakfasts, historische Bauernhöfe, Mühlen oder Herrenhäuser ergänzt, die den Besuchern ein individuelles Erlebnis und maßgeschneiderten Service bieten. Die Vermarktung von Prag als Reiseziel wird zugunsten der Regionen eher in den Hintergrund treten.
Auf der zweitägigen Konferenz in Prag kommen jährlich zahlreiche hochkräftige Speaker und Interessierte aus der ganzen Welt zusammen, um sich über neue Technologien und Zukunftstrends auszutauschen. Auf Einladung der Tschechischen Zentrale für Tourismus (CzechTourism) diskutierte eine Gruppe tschechischer Experten, Influencer und Technologie-Start-ups über den Wandel der Reisebranche.
Tschechien sollte mehr in den Bau neuer Straßen und die Modernisierung der regionalen Verkehrsinfrastruktur investieren, um die tschechischen Regionen für ausländische Touristen zugänglich zu machen, waren sich die Podiumsteilnehmer einig. „Die unterschiedlichen Regionen sind von Prag aus gut erreichbar: Man braucht nur vier Stunden, um die gesamte Tschechische Republik von West nach Ost zu durchqueren“, erklärte Jan Herget, der neue Direktor der staatlichen Organisation CzechTourism, welche nachhaltigen Tourismus fördert.
„Auf dem YouTube-Kanal ‚Honest Guide‘ erkunden mein Team und ich andere Städte als Prag und die Nutzer lieben es“, fügte der Reporter und Vlogger Janek Rubeš hinzu. Rubeš nannte als Beispiel die Stadt Nymburk, die nur 30 Autominuten von Prag entfernt liegt und eine unberührte historische Kulisse und authentische tschechische Atmosphäre bietet. Zudem seien die Preise dort wesentlich niedriger als in der tschechischen Hauptstadt.
Den besonderen Reiz der Regionen abseits Prags bekräftigte Jan Zavázal, Country Manager Austria & Germany des tschechischen Start-up-Unternehmens Amazing Places: „Die Zukunft des Reisens in der Tschechischen Republik erschließt das Lokale.“ Auf der Internet-Plattform Amazing Places können Reisende die vielen verborgenen Attraktionen der tschechischen Landschaft entdecken.
„Prag hat ein riesiges Potenzial als Tor zu den Regionen Böhmen, Mähren und Schlesien, den drei historischen Regionen der Tschechischen Republik“, so Herget. „Und Sie können sich sicher sein, dass es zu jeder wichtigen Sehenswürdigkeit in Prag eine interessante Alternative gibt.“ Rubeš nannte hierzu ein Beispiel: „Die Stadtbrücke von Písek ist eine ältere Alternative zur Karlsbrücke in Prag.“ Písek ist eine Kreisstadt, 90 Autominuten südlich der tschechischen Hauptstadt. (Czech Tourism)