Das Kunstmuseum La Boverie in Lüttich zeigt ab dem 22. November 2019 die Ausstellung „Hyperrealism Sculpture. Ceci n’est pas un corps“. In 44 Werken, sechs Sektoren und einer Zeitleiste, worin die zahlreichen Repräsentationsformen des Körpers kunsthistorisch erfasst sind, zeigt die Ausstellung das weite Feld der Möglichkeiten, das von hyperrealistischen Künstlern erforscht wird. Jeder Sektor dreht sich um ein formales Konzept, das die notwendigen Schlüssel zum Erfassen der Werke liefert.
Zu sehen sein werden wichtige Werke von Duane Hanson, Paul McCarthy, Ron Mueck, Patricia Piccinini und Kazuhiro Tsuji (Oscar für das beste Make-up und Frisur für seine Winston-Churchill-Maske im Film „Darkest Hour“). Der letzte Sektor, der speziell für La Boverie hinzugefügt wurde und den Titel „Frontières Mouvantes“ (Bewegende Grenzen) trägt, behandelt Gegenwart und Zukunft des Hyperrealismus durch den Einfluss digitaler Hilfsmittel wie Internet, Smartphones und Tablets. Mehrere Räume mit Interviews und Videos, welche die Künstler bei der Arbeit zeigen, geben Einblick in die Arbeitsweise der Künstler.
Hyperrealismus und Magrittes Pfeife
Der Begriff Hyperrealismus tauchte in der Bildhauerkunst in den Jahren zwischen 1960 und 1970 auf. Wie der Name sagt, will diese Kunstrichtung Formen und Texturen des menschlichen Körpers nachahmen, um eine perfekte Illusion zu erzeugen, wobei das Gefühl vermittelt wird, vor einer exakten Nachbildung der Realität zu stehen. Diese Bewegung hat ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten, wo Künstler wie Duane Hanson, John DeAndrea und George Segal sich auf eine realistische Darstellung des Körpers konzentrierten, indem sie mit Modellen arbeiteten, Drucke herstellten und polychrome Farbe auf die Oberfläche ihrer Skulpturen auftrugen. Die nächste Generation von Künstlern wie Maurizio Cattelan, Ron Mueck, Sam Jonks und der belgischen Berlinde De Bruyckere setzt diesen Weg fort und entwickelt dabei ihre eigene Sprache.
Ausstellung weltweit erfolgreich
Nach einer europäischen und weltweiten Tournee ist die Ausstellung „Hyperrealism Sculpture. Ceci n’est pas un corps“ nun in einer aktualisierten Fassung in Belgien zu sehen. Sie ist eine Zusammenarbeit zwischen der belgischen Agentur Tempora, The Institute for Cultural Exchange (IKA) und der Demeter-Gruppe. (Belgien Tourismus)