An der dänischen Nordsee bei Oksbøl entsteht bis 2021 das neue Museum FLUGT – ein Museum zur Flüchtlingsgeschichte vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Geschichte deutscher Kriegsflüchtlinge an der dänischen Nordsee. Als erstes dänisches Museum erhält FLUGT zur Realisierung auch Fördermittel aus der Bundesrepublik Deutschland: Der Deutsche Bundestag bewilligte Ende November offiziell 1,3 mio. Euro zur Unterstützung des Baus. Insgesamt soll das Museum rund 100 mio. DKK (rund 13,4 mio. Euro) kosten. Der Entwurf für das Museumsgebäude stammt von Dänemarks Stararchitektenfirma Bjarke Ingels Group (BIG). Er bezieht die heute noch vorhandenen ehemaligen Flüchtlingsbaracken mit ein. Der erste Spatenstich für den Museumsbau ist für Frühjahr 2020, die Eröffnung für 2021 geplant.
Es ist ein oft wenig beachteter Abschnitt dänischer Geschichte: Zwischen 11. Februar und 05. Mai 1945 nahm Dänemark rund 250.000 deutsche Flüchtlinge von der Ostfront auf – größtenteils Frauen, alte Menschen und Kinder. Das neue Museum FLUGT entsteht nun direkt neben dem deutschen Kriegsflüchtlingsfriedhof in Oksbøl. Hier lag nach dem Zweiten Weltkrieg Dänemarks größtes Flüchtlingslager mit bis zu 36.000 deutschen Flüchtlingen. Zur besseren Einordnung: Zu dieser Zeit hatten nur vier Städte in ganz Dänemark mehr Einwohner als das Flüchtlingslager in Oksbøl. Mit der Geschichte der deutschen Kriegsflüchtlinge als Ausgangspunkt wird das neue Museum das Thema Flucht auch aus einer breiteren historischen und internationalen Perspektive thematisieren.
Das Museum FLUGT ist ein Teil von Vardemuseerne. Hierzu gehören sieben Ausstellungstätten an der dänischen Nordsee: Das Museum TIRPITZ (ebenfalls ein Entwurf der Bjarke Ingels Group), das Museum Frello, das Nymindegab Museum, das Varde Artillerimuseum, das Dit Museum Ølgod, die Hjedding Andelsmejeri und Hodde Gamle Skole. (FVA Dänemark)
Mein Name ist Ursula Unbehaun in Hamburg ( D ) Ich bin 1943 in Hinterpommern geboren. Meine Mutter ist mit uns drei Kindern im Krieg von Pommern nach Oksbol, ca. 1944 geflohen. von dort sind wir mit dem Transport des Roten Kreuzes nach Lübeck D. ins Krankenhaus gekommen. ich habe es von meiner Mutter erzählt bekommen.
Mein Studium der Kunst und Malerei hat etwas mit dieser Flucht zu tun. Als ausgebildete Künstlerin könnte ich durch meine Bilder einige Geschichten der Flüchtlingskinder und ihren paralysierten Eltern erzählen. Wir sind nur noch wenige Menschen aus der Zeit, die berichten können.