In Stockholm steht traditionell die erste Dezemberhälfte im Zeichen der Nobelpreise. Die Preisträger sind zwar seit Oktober bekannt, aber im Rahmen der Nobelwoche kommen sie (normalerweise) nach Stockholm, um ihre obligatorischen Vorträge zu halten, die Medaille entgegenzunehmen und das feine Bankett im Rathaus zu genießen. Aufgrund der aktuellen Umstände finden dieses Jahr viele Programmpunkte online statt. Um das wichtige Event in der schwedischen Hauptstadt trotzdem sichtbar zu machen, steigt vom 5. bis 13. Dezember 2020 erstmals das Lichtfestival Nobel Week Lights. 15 Gebäude und Plätze in der Innenstadt und im Vorort Skärholmen werden dabei kunstvoll beleuchtet. Das Spektakel ist vom Nachmittag bis spät in den Abend zu sehen – kostenlos, im Freien und mit Abstand zu anderen Leuten. „Mir ist wichtig, dass Stockholm eine sichere, einladende Stadt für Einheimische und Besucher ist“, sagt Bürgermeisterin Anna König Jerlmyr. „Wenn wir die bekanntesten Gebäude als Hintergrund für fantastische Lichtinstallationen einsetzen, wird das vielen Stockholmern in der dunklen Jahreszeit den Alltag verschönern.“ Die Installationen sind von aktuellen und früheren Nobelpreisträgern und deren Leistungen inspiriert. So dient das Rathaus als Leinwand für „Space“, eine Hommage an die Entdeckung der schwarzen Löcher. Ein dreiköpfiges Forscherteam – darunter der deutsche Astrophysiker Reinhard Genzel – hat dafür den diesjährigen Nobelpreis in Physik erhalten. Die Fassade des Nationalmuseums glitzert, im Kungsträdgården laden strahlende Schaukeln zum Spielen ein, und das Nobelpreis-Museum in der Stockholmer Altstadt schmückt ein blau-gelber Leuchtstreifen namens „Begleiter“ (Ledsagare). Diese Installation und ihr Name erinnern an die Studenten, die beim Nobeldinner die Ehrengäste an ihre Plätze geleiten. Gleichzeitig ist es ein Fingerzeig auf die kommende Ausstellung über das Nobelbankett, die öffnet, sobald das wieder möglich ist. (FVA Schweden)