Palermo
Die Kathedrale von Palermo liegt im Herzen des antiken Palermo. Bild: Vito Arcomano/Fototeca ENIT.
Ein Schmelztiegel arabischer, jüdischer und byzantinischer und abendländischer Kultur ist Siziliens Hauptstadt Palermo, die an der Nordküste der Insel liegt. Zwischen zwei Vorgebirgen eingebettet wurde die Stadt im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Phönizierin gegründet und erreichte ihre Blütezeit gut 1000 Jahre später unter der Federführung der Sarazenen. Diese machten Palermo zur Hauptstadt ihres Emirats, die es laut Reiseberichten aus jener Zeit an Moscheen und Palästen mit Städten wie Córdoba und Bagdad aufnehmen konnte. Den morgenländischen Herrschern folgten die Normannen, die Staufer und die französischen Anjou.
Die Wechselbäder der Geschichte haben sich in Palermos Stadtbild niedergeschlagen. Es ist ein einziger pulsierender Moloch, faszinierend und erschreckend zu gleich. Bunt, laut und aufregend, schuldet man dieser einzigartigen Metropole einen Besuch, wenn man auf Sizilien Gast ist. Im Gewirr der Königsgräber, Kirchen und Paläste entdeckt man auf den zahlreichen Plätzen immer wieder pittoreske Straßenszenen, folgen auf orientalische Bazare schicke Boutiquen, liegen Prunk und Armut dicht beieinander.
Ein Fixpunkt im Gewirr der Straßen bietet die Kathedrale, deren Turm sich hoch nahe dem Hauptplatz Quattro Canti erhebt. Hauptsehenswürdigkeit des Baus, an dem vom 12. bis zum 18. Jahrhundert gearbeitet wurde, sind die Königs- und Kaisergräber im rechten Seitenschiff. Unter anderem fand hier der Stauferkaiser Friedrich II., der als Waise in den Straßen Palermos aufwuchs, seine letzte Ruhestätte. Zu den weiteren sehenswerten Gotteshäusern Palermos zählen die kleine, von fünf roten Kuppeln gekrönte San Giovanni degli Eremiti, die Hofkapelle des Normannenpalastes und die mit reichen Goldgrundmosaiken verzierte La Martorana am Piazza Belini.
Palermo verfügt zudem über die bedeutendsten Museen und Galerien Siziliens. Ein Beispiel ist das Archäologische Museum, das in einem Kloster aus dem 16. Jahrhundert untergebracht ist und Funde aus dem klassischen Altertum präsentiert, unter anderem aus dem Tempeln von Selinunt. Ein anderes die Galleria Regionale della Sicilia mit Werken des Mittelalters bis zur Neuzeit. Wer Ruhe im Stadttreiben von palermo sucht, begibt sich in den weitläufigen botanischen Garten (Orto Botanico), der mit seinen Pflanzen aus aller Welt zu den schönsten Europas zählt.
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