Punta Nati

Nördlich von Ciutadella, am äußersten Punkt der Nordküste Menorcas, befindet sich der Aussichtspunkt und Leuchtturm von Punta Nati. Über sechs Kilometer führt die Straße von der ehemaligen Inselhauptstadt durch ein karges, wüstenähnliches Gebiet, das nahezu bar jeglicher Vegetation ist. Nur hier und da sieht man ein paar Schafe, die die spärlichen Gräser aus den Steinen zupfen. Bei schlechten Witterungsverhältnissen und in der Nacht finden die Weidetiere Unterschlupf in sogenannten „Barracas“, aufgetürmten Felsquadern, die aus prähistorischen Zeiten stammen.

Bei den Gewässern rund um den 1912 erbauten Leuchtturm handelt es sich um eine der gefährlichsten Seefahrtszonen der Insel. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sank hier ein französisches Schiff mit 150 Passagieren, was letztendlich zur Installation des Seezeichens führte. An das tragische Unglück erinnert auch die benachbarte Cala es Morts (Bucht der Toten). Doch auch andere Boote haben in der oft windgepeitschten See um die Punta Nati ihre unfreiwillige letzte Ruhestätte gefunden, weshalb das Gebiet in heutigen Tagen bei Wracktauchern sehr beliebt ist. An diesem Küstenabschnitt liegt zudem ein gut erhaltenes Teilstück des Camí de Cavalls, einem historischen Reitweg, der einst um die gesamte Insel führte.

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