Castro Marim
Unmittelbar an der Grenze zu Spanien und von den soliden Mauern mehrerer Befestigungsanlagen gesäumt, befindet sich das hübsche Castro Marim. Der Ortskern des rund 7000 Einwohner zählenden Städtchens liegt zwischen mehren Kastell bestandenen Hügelkuppen und begeistert vor allen Dingen durch seine gepflegten und ansprechend angelegten Straßenzüge, die mit Blumendekor und vielen Bänken zum Verweilen einladen.
Die Phönizier richteten in dem Ort, der damals noch unmittelbar am Atlantik lag, einen Handelshafen ein, archäologische Grabungen förderten zudem römische und arabische Funde zu Tage. Aufgrund seiner Lage im Umfeld einer wichtigen Handelsstraße und der Nähe zur spanischen Grenze, wurde Castro Marim stark befestigt und war im 14. Jahrhundert sogar eine zeitlang Hauptsitz des Ordens der Christusritter.
Hauptsehenswürdigkeit ist das im Zentrum auf einer Anhöhe gelegene Castelo, eine ausgedehnte Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, die rund dreihundert Jahre später restauriert und verstärkt wurde, um der geänderten Kriegsführung mit Kanonen Rechnung zu tragen. Imposantestes Gebäude innerhalb der Befestigung ist die Igreja da Misericórdia, ein eindrucksvoller Renaissancebau, daneben ist eine viereckige Wohnburg zu besichtigen, in der ein kleines Museum über die Geschichte der Anlage informiert. Einmal im Jahr hat der Besucher die Chance ins Mittelalter „zurückzureisen“. Anlässlich der Burgmesse, meist Ende August, veranstalten Handwerker, Spielleute und Ritter in den ehrwürdigen Mauern ein buntes Spektakel.
Vom Kastell aus fällt der Blick auch auf das Castro Marim vorgelagerte riesige Vogelschutzgebiet der Reserva Natural do Sapal de Castro Marim. Das 2000 Hektar große Areal ist die Heimat vieler seltener Vogelarten, darunter Störche, Reiher und Basstölpel.