Valletta
Valletta, Kapitale Maltas und die Stadt der Tempelritter, präsentiert sich dem Besucher als imposantes Festungsbollwerk voller gewaltiger Bauwerke, die die schnurgeraden Straßen der Metropole säumen. Auf einer strategisch günstigen Landzunge, zwischen den Buchten Marsamxett Harbour im Nordwesten und Grand Harbour im Südosten, wurde sie von Francesco Laparelli, dem größten Festungsbaumeister seiner Zeit geplant und unter Großmeister Jean Parisot de la Vallette ab 1566 realisiert. Am Reißbrett geplant, ist sie eine der außergewöhnlichsten europäischen Hauptstädte, die trotz ihres, für maltesische Verhältnisse äußerst jungen Alters, mit einer Vielzahl bemerkenswerter Sehenswürdigkeiten aufwarten kann.
Vallettas Lebensader ist die Republic Street, die zugleich die Hauptgeschäftstraße der Hauptstadt markiert und sich in den Abendstunden eine beliebte Flaniermeile verwandelt. Sie beginnt unmittelbar hinter dem City Gate, das seinerseits von den beiden Festungsbollwerken St. John’s Cavalier und St. James‘ Cavalier gesäumt wird. An die Republic Street grenzen einige der größten Sehenswürdigkeiten von Valletta, wie das Archäologische Museum, das sich intensiv mit er reichhaltigen Frühgeschichte des Malta-Archipels auseinandersetzt und der St. John’s Co-Cathedral, Maltas zweite Kathedrale, deren schlichte Außenfassade über die reiche Innenausstattung hinweg täuscht. An der Mündung der Republic Street in den Palace Square befindet sich zudem der Großmeisterpalast, das beliebteste Ausflugsziel Maltas. Die Festung des Malteserordens diente den jeweiligen Machthabern der Insel als Amtssitz und beherbergt heute das maltesische Parlament sowie die offiziellen, glanzvollen Empfangsräume des Staates. Unweit des Großmeisterpalastes liegt auch die Nationalbibliothek, deren Sammlung auf das 1555 gegründete Archiv des Malteserordens zurück geht.
Die historische Bausubstanz Vallettas präsentiert sich als reizvolle Mischung aus Adelspalästen, Landesrepräsentanzen der Ritter (Auberges) und Kirchen, wohlgleich das wohl auffälligste Gotteshaus der Stadt, die Karmeliterkirche erst in der Nachkriegszeit entstand. Die 42 Meter hohe Kuppel des Sakralbaus, gekrönt von einem Kreuz, in der Zekka Street, bestimmt das Bild Vallettas nicht nur von der Seeseite aus. Einen wunderschönen Blick auf das Meer, die Befestigungsanlagen, Bastionen und das Stadtpanorama genießt man von den Upper Barracca Gardens, einem ehemaligen Exerzierplatz, gesäumt von arkarden, der täglich bis 22.45 Uhr geöffnet ist.
Der maltesischen Hauptstadt vorgelagert ist das Fort St. Elmo mit seinen ausladenden Bastionen. Von der strategisch wichtigen Spitze der Landzunge konnten beide Häfen Vallettas kontrolliert werden. Im Zweiten Weltkrieg, der in der kapitale noch heute sichtbare Spuren der Zerstörung hinterließ, besaß das Fort eine wichtige Bedeutung bei der Abwehr italienischer Schnellboote. Zweimal im Monat werden in St. Elmo, das heute als Polizeischule genutzt wird die In-Guardia-Paraden statt, in denen Statisten in den prächtigen Uniformen der Ritterzeit patrouillieren.