Rabat
Einst ein Teil der römischen Stadt Melita ist Rabat heute mit rund 12 000 Einwohnern die größte Stadt des westlichen Gebirgsplateaus. Als traditioneller Handels- und Marktplatz haben sich hier zahlreiche Geschäfte und Handwerksbetriebe niedergelassen. Zugleich ist Rabat das Zentrum der maltesischen Paulus Verehrung.
Die römischen Wurzeln Rabats lassen sich im Römischen Museum an der Museum Esplanade zurückverfolgen. Es ist in dem einzigen erhaltenen Gebäude aus der römischen Epoche der Insel untergebracht. Die Fundamente der einst luxuriösen Villa geben ein klares Bild der einstigen Raumaufteilung des Atriumhauses mit Säulengang, Empfangs- und Speiseraum wider. Alle drei Räume sind mit kunstvollen Mosaikböden ausgelegt, zudem werden Funde aus der spät-punischen, römischen und frühchristlichen Zeit ausgestellt.
Die St. Paul’s Street führt mitten in das Herz von Rabat zum St. Paul?s Square. Hier gemahnt eine große Statue des Apostels daran, dass Rabat das Zentrum des Paulus-Kults auf Malta ist. Der Heilige soll laut Überlieferung einst in der Paulus-Grotte, über die sich heute die St. Paul’s Kirche erhebt, gefangen gehalten worden sein. Das Gotteshaus selber wurde durch eine Stiftung des spanischen Adeligen Giovanni Baneguas im 17. Jahrhundert ermöglicht, später jedoch durch mehrere Großmeister umgestaltet.
Unterhalb Rabats erstreckt sich ein weitverzweigtes Netz an Katakomben, deren Ursprünge bereits auf die punische Zeit zurück gehen, die in den frühchristlichen Jahren jedoch massiv genutzt und erweitert wurden. Das größte System gehört zu den St. Paul’s Katakomben, deren Einstieg an der St. Agatha Street liegt, die schönsten Fresken dieser unterirdischen Gräbergänge findet man jedoch in den St. Agatha’s Katakomben, in denen sich einst die heilige Agatha versteckt haben soll.