Clapham Junction
Bis heute geben die Schleifspuren von Clapham Junction nahe der Buskett Gardens auf Malta Rätsel auf. Über den vegetationsarmen, kargen Kartboden des Hochlands verlaufen hier zwischen 1,10 und 1,30 Meter breite, parallele Rillen, die sich fächerförmig ausbreiten. Die englischen Herrscher Maltas beeindruckten die antiken Furchen dermaßen, dass sie den Ort kurzerhand nach dem großen Londoner Vorortbahnhof benannten.
Tatsächlich findet man die Karren- oder Schleifspuren auf ganz Malta und Gozo, nirgendwo treten sie aber so eindrücklich zu Tage, wie hier. Während die zeitliche Einordnung der Rillen in die späte Bronzezeit relativ eindeutig vor zu nehmen ist, tappt die Wissenschaft über die Bedeutung weiterhin im Dunkeln.
Drei der kursierenden Theorien werden besonders favorisiert. Erstere geht davon aus, dass es sich bei den Rillen um Zugspuren von Karren handelt, die entlang der wichtigsten Handelsrouten befördert wurden. Allerdings bleibt die Frage offen, warum die Abdrücke der Menschen und Zugtiere den zwischen den Spuren liegenden Fels nicht glatt polierten.
Theorie zwei besagt, dass es sich um ein vorgeschichtliches Bewässerungssystem handelt. Theorie drei legt eine Mischung der beiden erst genannten zugrunde.