Tal der Zedern

Nicht weit entfernt vom Kýkkou-Kloster, dem mächtigsten Kloster Zyperns, beginnt nach 16 Kilometern eine ganz eigene Welt, in der der Mensch beiseite und die Natur in den Vordergrund tritt. Das „Tal der Zedern“ ist eine urtümliche, alte Welt, deren abgeschiedene Lage an den südlichen Hängen des Trípylos ihr lange Zeit ihre Unberührtheit sicherte.

Folgt man der kaum befahrenen Straße, einziges Zeichen menschlicher Besiedlung in dieser Region, taucht man in ein Labyrinth von fast 40 000 altehrwürdigen Zedern ein. Tatsächlich waren einst weite Teile der Insel von diesen Bäumen bedeckt, die in der zypriotischen Kultur den Tod verkörpern. Doch Schiffs- und Hausbau forderten ihren Tribut und so blieb von den dichten Zedernwäldern des Eilandes nur noch dieses größte zusammenhängende Stück bestehen.

Bei den Bäumen im „Tal der Zedern“ handelt es sich um eine, nur auf Zypern existierende und unter Naturschutz stehenden Abart der Libanonzeder. Das dichte und geschützte Gehölz bildet die Heimstatt der letzten wild lebenden Mufflons der Insel. Mit etwas Glück, Geduld und Beobachtungsgabe entdeckt man vielleicht einige dieser scheuen Herdentiere unter dem schattigen Blätterdach.

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