Ecuador
Der Äquator, der etwa 15 Kilometer nördlich der Hauptstadt Quito verläuft gab Ecuador seinen Namen. Das Land liegt im Nordwesten Südamerikas und grenzt im Norden an Peru, im Süden und Westen an Kolumbien und im Osten an den Pazifischen Ozean. Ecuador kann sich damit rühmen, eines der Länder mit dem größten Naturreichtum der Welt zu sein. Die geographische Lage und die Vielzahl der Mikroklimate begünstigten die Entwicklung seltener Pflanzen- und Tierarten. Obwohl der südamerikanische Staat nur eine Fläche von 0.19 Prozent (256.370 Quadratkilometer) der Erdoberfläche einnimmt, verfügt es über die größte Arten- und Pflanzenvielfalt pro Quadratkilometer auf unserem Planeten. Über 18 Prozent des nationalen Territoriums entfallen auf Naturschutzgebiet und Naturreservate. Grob lässt sich das Naturparadies Ecuador in vier Zonen einteilen: Galápagos, die Küste, die Anden und den Amazonas.
Galápagos bedeutet Natur pur. Der Archipel, der Darwin zu seiner Evolutionstheorie inspirierte, liegt fast 1000 Kilometer vom ecuadorianischen Festland entfernt isoliert im Pazifischen Ozean. Galápagos und sein Wasserschutzgebiet gehören zum Weltnaturerbe der Menschheit und begeistern Besucher mit elfenbeinfarbenen Sandstränden und stacheligen Lavakakteen. Durch die klimatischen Bedingungen und die isolierte Lage wurden die Inseln zu einem einzigartigen Laboratorium für Tierarten, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind.
An der ecuadorianischen Pazifikküste bilden breite Strände, Surferparadiese, feuchttropischer Regenwald, einfach Fischerdörfer und moderne Hafenstädte einen spannenden Gegensatz. Auf der „Ruta del Sol“ geht es vorbei an Montecristi, der Geburtsstadt des Ecuador-Hutes, dem Nationalpark Machalilla, den weltweit höchsten Mangrovenwäldern in Majagual, präkolumbianischen Kulturen und Ausgrabungen aus der Vorzeit der Inka. Von Juni bis September kommen Buckelwale aus der Antarktis zur Paarung hierher und können auf Bootstouren beobachtet werden.
Entlang der Anden, zieht sich die Straße der Vulkane. Eine Fahrt auf der Panamerica führt am Cotopaxi (5897 Meter) vorbei, dem höchsten aktiven Vulkan der Erde, am Chimborazo (6310 Meter), mit seinen nicht weniger als fünf Gipfeln und am Cayambe (5790 Meter), dem einzigen schneebedeckten Vulkan auf dem Breitengrad Null. Die Hochebene zwischen den Bergen wird von fruchtbaren Tälern, tiefen Wäldern, Wasserfällen, klaren Quellflüssen und Gletscherlagunen durchzogen. Charmante Dörfer, indigene Märkte und lebhafte Kolonialstädte laden zum Besuch ein.
Von den Gipfeln der Anden geht es hinab in den Regenwald des Amazonas-Gebietes. Aus dem wuchernden Grün des Urwalds ragen der Sangay und El Altar auf wie majestätische Riesen. In vielen Biosphärenreservaten in den feucht-tropischen Wäldern Ecuadors ist die Flora und Fauna noch unangetastet. Die indigenen Völker, die nach uralten Traditionen im Amazonas leben, vermitteln Eindrücke in ihr beeindruckendes Leben im Einklang mit der Natur.
Ecuadors Städte sind nicht weniger vielfältig als seine Landschaft. Die Hafenstadt Guayaquil lädt mit der Uferpromenade Malecón und dem Küstenviertel „Las Peñas“ zum Verweilen ein. Quito, die zweithöchste Hauptstadt der Welt, thront 2830 Meter über dem Meeresspiegel und begeistert durch schmuckvolle Bauten und prächtige Kirchen. Auch in Cuenca, Ecuadors Kulturhauptstadt im Andenhochland, schmeicheln reich verzierte Kolonialbauten dem Auge. Beide Städte wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.