Vroulia
Prasonisi, der südlichste Punkt der Urlaubsinsel Rhodos, wird heutzutage vor allem von Wind- und Kitesurfern oder Strandausflüglern besucht, welche von den herrlichen Stränden und guten Windbedingungen der Halbinsel angezogen werden. Nur wenige Urlauber wandern darüber hinaus zu der im Westen gelegenen Nachbarbucht, um Vroulia zu besichtigen.
Die etwas bescheidenen Überreste der einstigen antiken Stadt Vroulia, die im 7. Jahrhundert v. Chr. in strategisch sehr günstiger Lage oberhalb des Steilfelsens gegründet wurde, sind, wenn auch nicht besonders spektakulär anzusehen, so doch geschichtlich äußerst interessant. Der dänische Archäologe Johannes K. Kinch spürte die Ruinen von Vroulia im Jahr 1908 auf und grub sie aus.
Die noch sichtbaren Überreste der ehemaligen Stadt mit ihrem rechtwinklig angelegten Straßennetz können über einen beschilderten Fußweg, der bei den Restaurants beginnt, erreicht werden. Nach weniger als 1.000 Metern trifft man auf die Fundamente von Zweiraumhäusern, eine lang gezogene, weiter oben gezogene Mauer, welche in damaliger Zeit für eine Vielzahl von Häusern die Rückwand darstellte, einen Platz mit einem Turm und zwei Altären, Tempelreste sowie ein Fußbodenmosaik. Darüber hinaus kann man von hier aus einen herrlichen Ausblick auf Prasonisi und seine Strände genießen.
Nur rund 300 Jahre nach ihrer Entstehung, nach der Gründung des einflussreichen Rhodos-Stadt im Jahr 408 v. Chr., hatte Vroulia bereits ihre Bedeutsamkeit eingebüßt.