Stageira
Die antike Stadt Stageira, deren Überreste an der östlichen Küste der Halbinsel Chalkidiki am Ortsrand der heutigen Ortschaft Olymbiada besichtigt werden können, wurde von aus Andros stammenden ionischen Siedlern im Jahr 655 v. Chr. gegründet. Besondere Berühmtheit erlangte die auch als Stageiros oder Stagiro bezeichnete Stadt als Geburtsort des prominenten Philosophen Aristoteles, der hier im Jahr 384 v. Chr. zur Welt kam. Seiner Herkunft verdankt Aristoteles, der hier zwischenzeitlich auch dem makedonischen König Alexander den Großen Unterricht erteilte, den bis heute bekannten Beinamen „der Stagirit“.
Seit ihrer Gründung hatte die antike Stadt eine lange und wechselvolle Geschichte zu verzeichnen. Nachdem Stageira während den Perserkriegen im Jahr 480 v. Chr. von dem achämenidischen Großkönig und ägyptischen Pharao Xerxes I. eingenommen worden war, schloss sie sich dem Attischen Seebund an. Als sie sich jedoch bereits 424 gegen den Seebund widersetzte, wurde sie von dem athenischen Politiker und Heerführer Kleon belagert. Der Vater von Alexander dem Großen, König Philipp II., eroberte die Stadt schließlich und verwüstete sie 348 v. Chr. in weiten Teilen, weil meuternde Bewohner den Statthalter ermordet hatten.
Stageira ist nicht mit der heutigen Stadt Stagira zu verwechseln, die in knapp zehn Kilometer Entfernung im Hinterland, südlich des Gipfels Stratonikio, zu finden ist.