Perperikon
Im Süden Bulgariens, in den östlichen Rhodopen, befindet sich der berühmte archäologische Komplex Perperikon. Die zum Teil noch bewahrten steinernen Ruinen der Jahrtausende alten Anlage, der größten Siedlung aus der Steinzeit auf dem Balkan, können heute besichtigt werden. Der Komplex setzt sich aus einer Festung, einem Tempel bzw. Palast sowie zwei äußeren Städten zusammen.
Vor etwa 8.000 Jahren stellte Perperikon ein steinzeitliches Felsenheiligtum dar. Seither fungierte es unter anderem als heilige Felsenstadt sowie thrakische Hauptstadt, in der sich auch der Königspalast befand. Nachdem die Thraker hier mehr als drei Jahrtausende lang ununterbrochen angesiedelt waren, lebten später auch Römer, Byzantiner, Goten und Bulgarien in der Stadt. Perperikon war noch bis ins 14. Jahrhundert v. Chr. besiedelt.
Dem hier entdeckten thrakischen Tempel, der antiken Felsenstadt und einem Kultkomplex befindet, kommt die größte archäologische Bedeutsamkeit zu. Die Tempelanlage diente wahrscheinlich als Heiligtum für den thrakischen Wettergott Zagreus.
Der Komplex ist auf einem Felsplateau angelegt, so dass man von hier eine atemberaubende Aussicht auf das Tal und die nähere Umgebung genießen kann. Vom Tal aus ist Perperikon nicht zu sehen. Daher mussten Archäologen mehr als 100 Jahre lang nach der sagenumwobenen, bereits aus der Antike berühmten Anlage suchen. Seit dem Jahr 2000 schließlich wird Perperikon wissenschaftlich erforscht und freigelegt.