Kloster Rila
Umrahmt von den Gipfeln des im Rila-Gebirges im Südwesten Bulgariens liegt das berühmte Kloster Rila, das eines der größten orthodoxen Klosteranlagen der Welt darstellt. Die UNESCO deklarierte das abgeschiedene Kloster zum Weltkulturerbe der Menschheit.
Der Mönch Iwan Rilski rief den Stift bereits im 10. Jahrhundert ins Leben. Während des Mittelalters erhielt das Kloster großzügige Schenkungen und weitreichende Privilegien, so dass es sich stetig vergrößern konnte und zu einem bedeutsamen Mittelpunkt kulturellen und geistigen Lebens innerhalb der Landesgrenzen etablierte.
Jedoch nachdem die Osmanen im 14. und 15. Jahrhundert in Bulgarien eingefallen waren, büßte die Klosteranlage an Macht und Einfluss ein. Um 1450 wurde das Kloster Rila sogar in großen Teilen geplündert und verwüstet, bevor es Ende des 15. Jahrhunderts wieder neu aufgebaut und mit den wertvollen Reliquien Iwan Rilskis, die aus der damaligen Hauptstadt Weliko Tarnowo überführt wurden, versehen wurde.
Jedoch erst während der Epoche der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt im 19. Jahrhundert erlangte das Kloster neuen Einfluss und Ruhm. Zahlreiche Spenden von bulgarischen Gläubigen ermöglichten einen Ausbau und eine Erneuerung. Die Anlage galt als Sammelpunkt unzähliger Baumeister, Künstler und Pilger. In dieser Zeit erhielt das Kloster seine heutige beeindruckende Form.
Zu der kostbaren Ausstattung des Klosters gehört unter anderem eine Vielzahl von Ikonen, Handschriften und wichtigen Holzschnitzereien, so auch Raffails Kreuz.