Kirche von Bojana
In dem Stadtteil Bojana in einem Außenbezirk von Sofia, der Hauptstadt Bulgariens, am Fuße des Witoscha-Gebirges, findet sich die eindrucksvolle Kirche von Bojana. Der mittelalterliche, bulgarisch-orthodoxe Gebäudekomplex, der sich aus drei unterschiedlichen Bauten zusammensetzt, wurde im 10., 13. und 19. Jahrhundert geschaffen. Seit dem Jahr 1979 ergänzt das Gotteshaus die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO.
Die weltweite Berühmtheit der Kirche von Bojana ist auf die zahllosen, zum Teil hervorragend erhaltenen Wandmalereien und Fresken zurückzuführen. Die beeindruckenden Malereien stammen aus unterschiedlichen Epochen zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert, als die ältesten Malereischicht aufgetragen wurde, bis hin zum Jahr 1882.
Eine Fülle von Fresken, die auf das Jahr 1259 zurückdatiert werden können und sich als zweite Hülle über noch älteren Malereien ausbreiten, stellen eines der am besten und vollständigsten erhaltenen Exempel osteuropäischer Kunst aus dem Mittelalter dar. Insgesamt 240 Menschen in 89 verschiedenartigen Darstellungen wurden in deutlich erkennbaren Reformbestrebungen von einem unbekannten Maler, der vermutlich aber der bekannten Kunstschule von Tarnowo angehörte, abgebildet.
Zahlreiche Szenen symbolisieren das Leben des Heiligen Nikolaus, während andere Bilder alltägliche Ereignisse der damaligen Zeit widerspiegeln. Auch werden die Schutzheiligen der Kirche, Kaloyan und seine Ehefrau Desislava, und der bulgarische Zar Konstantin Tich Asen sowie seine Frau Irina dargestellt.