Gräberfeld von Warna
Fünf Kilometer westlich der Hafenstadt Warna, der drittgrößten Stadt Bulgariens, die sich am Schwarzen Meer im Nordosten des Landes befindet, wurde im Jahr 1972 bei Bauarbeiten für einen Kabelgraben zufällig das berühmte Gräberfeld von Warna entdeckt, das eine der bedeutsamsten archäologischen Fundstätten der Vorgeschichte darstellt. In dem aus der Kupfersteinzeit stammenden Gräberfeld stießen Forscher auf das älteste bis heute gefundene bearbeitete Gold.
Durch den spektakulären Fundort, der zwischen 1972 und 1991 von Wissenschaftlern des Archäologischen Museums Warna freigelegt wurde, ist bewiesen, dass die Region bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. während der Kupfersteinzeit von einer Gesellschaft der Warna-Kultur besiedelt war. Ein drittel des Gebietes ist bis heute nicht erforscht.
Auf einer Fläche von rund 7.500 Quadratmetern am nördlichen Ufer des Warnasees entdeckte man bisher insgesamt 294 Einzelgräber, die zwischen 4600 und 4200 v. Chr. angelegt wurden. In 57 so genannten „symbolischen“ Grabstätten, vermutlich für fernab der Heimat verstorbene Anführer, wurden keine menschlichen Gebeine, sondern nur kostbare Grabbeilagen, wie z. B. hochentwickelte Werke aus Metall, Gold oder Kupfer, und Keramik, gefunden.
Ein großer Teil der hier entdeckten Goldfunde können inzwischen im Archäologischen Museum der Stadt besichtigt werden.
Die Entdeckung der Gräber und des bearbeiteten Goldes galten als wissenschaftliche Sensation, durch die die europäische Frühgeschichte teilweise neu geschrieben wurde.