Chapelle du Rosaire de Vence
In der Ortschaft Saint Paul de Vence, die sich ein wenig abseits des Küstentrubels an der südfranzösischen Cote d’Azur befindet, kann man die berühmte Chapelle du Rosaire de Vence besichtigen. Die „Rosenkranzkapelle“ wird auch als „Chapelle Matisse“ bezeichnet, da der französische Maler, Grafiker, Bildhauer und Zeichner Henri Matisse die Pläne für das Bauwerk schuf.
Die kleine Kapelle mit dem blau-weiß gezackten Dach, die von außen relativ unauffällig wirkt, wurde im Jahr 1951 nach vierjähriger Bauzeit für Nonnen des Dominikanerordens eingeweiht und gilt als kunsthistorisches Highlight. Der Künstler selber betrachtet das Gotteshaus als sein Meisterwerk.
Die Krankenschwester Monique Bourgeois stand Matisse nach seiner schweren Krebs-Operation zur Seite, bevor sie sich 1946 dazu entschloss, einem Dominikanerinnen-Kloster beizutreten. Die Nonne plante neue Glasfenster für eine kleine Kapelle und fragte den bereits 77jährigen Künstler um Rat. Matisse nahm die für ihn gänzlich neuartige Herausforderung an, jedoch entwarf er nicht nur neue Fenster, sondern auch ein ganz neues Gebäude mit Wandschmuck und einer extravaganten Ausstattung. Bereits im Rollstuhl sitzend arbeitete er an der Innenausstattung.
Besucher finden in der L-förmigen Kapelle unter anderem drei große, farbige Glasfenster, einen aus Stein gefertigten Altar mit einem Bronzekreuz, Priesterkleidung, mit Schnitzkunst verzierte Türen und drei eindrucksvolle, schwarz-weiße Wandbilder.