Wallace-Brunnen

Im gesamten Stadtgebiet der französischen Kapitale verstreuen sich die Wallace-Brunnen. Die öffentlichen Trinkwasserspender, die großteils entlang vielbesuchter Fußgängerwege und öffentlicher Plätze aufgestellt wurden, weisen die Formen kleiner, aus Gusseisen gefertigter Skulpturen auf und stellen aufgrund ihrer einzigartigen Ästhetik ein weltweit bedeutendes Wahrzeichen von Paris dar. Ihren Namen verdanken die kleinen Brunnen dem Briten Richard Wallace, der die Kosten für ihren Bau übernahm.

Nach dem deutsch-französischen Krieg im Jahr 1870 und den verheerenden preußischen Bombardierungen bauten die Pariser ihre Stadt mithilfe von großzügigen Spenden wohlhabender Mitbürger schnell wieder auf. Auch Sir Richard Wallace wollte seinen Reichtum, den er 1870 von seinem Vater geerbt hatte, den Bürgern seiner Wahlheimat zugute kommen lassen. Er gründete nicht nur ein Krankenhaus und verteilte Lebensmittel, sondern finanzierte auch den Bau von öffentlichen Trinkwasserbrunnen, da nach dem Krieg unzählige Wasserleitungen zerstört worden waren. Besonders arme Menschen hatten daher keinen Zugang mehr zu kostenlosem Wasser.

Das Design der Brunnen übernahm Richard Wallace selbst. Bei den verschiedenen Modellen, die sich z. B. in der Größe und der Form unterscheiden, standen sowohl Ästhetik als auch Funktion und Nützlichkeit im Vordergrund. Der Bildhauer Charles Auguste Lebourg setzte die Entwürfe schließlich um.

Heute leisten die zumeist noch immer funktionierenden, malerischen Wallace-Brunnen einen bedeutenden Beitrag zum reichen Kulturerbe der französischen Hauptstadt.

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